Militärforschung
  Ukraine-Krieg 2.0 - 25. Update
 

Ukraine-Krieg 2.0 – Update 25 vom 22. März (D+24)

Gerhard Piper

Lageentwicklung

Am Abend des 21. März rief der ukrainische Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj seine Staatsbürger erneut zum Widerstand auf. In seiner Ansprache bezeichnete Selenskyj die russischen Militärs als „Touristen mit Panzern“ und „Sklaven ihrer Propaganda, die ihr Bewusstsein verändert hat“. Diese von Russland geschickten „Sklaven“ hätten noch nie eine derartige Menge freier Menschen auf den Straßen und Plätzen erlebt. „Sie haben noch nie tausende Menschen gesehen, die vor ihnen keine Angst haben.“ (https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_91839674/news-zum-krieg-in-der-ukraine-i-ukrainische-spionageabwehr-stoppt-moeglichen-anschlag-auf-selenskyj.html)

Ein erneuter, vierter Mordanschlag auf Präsident Selenskyj konnte durch den ukrainischen Sicherheitsdienst vereitelt werden. Jeder der drei großen russischen Geheimdienste verfügt über eigene Mordkommandos (agenturno-boyevaya gruppa): FSB (Abteilung W“ [vormals Spetsgruppa Wympel] in Zusammenarbeit mit dem Institut Kriminalistiki), GU (Militäreinheit 29155) und SWD (Zaslon). Sie kommen „normalerweise“ in Friedenszeiten zum Einsatz, um im Inland oder Ausland missliebige Oppositionelle oder Verräter möglichst „diskret“ durch kleine Kommandos umzubringen. Aufgrund des Krieges in der Ukraine sind die operativen Bedingungen und Zugangsmöglichkeiten gänzlich anders. Daher sollte der Anschlag offensichtlich im Stil einer militärischen Kommandoaktion durchgeführt werden.

Das Kommando umfasste etwa 25 Männer und wurde von einem namentlich nicht genannten Geheimagenten geführt. Es wurde in der Stadt Uschgorod im Dreiländereck zwischen der Ukraine, der Slowakei und Ungarn festgenommen. Auf welchen Wegen die potentiellen Attentäter nach Uschogorod kamen, wurde nicht mitgeteilt. Vermutlich wurden die Männer aus Russland mit verschiedenen Flugzeugen möglicherweise auf unterschiedlichen Flugrouten eingeflogen. Von Uschgorod aus wollte man – als Angehörige der Territorialeinheiten getarnt – nach Kiew auf dem Landweg gelangen. Das Kommando sollte nicht nur Selenskyj töten, sondern mehrere Sabotageakte im Regierungsviertel in Kiew ausüben. (https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_91876604/krieg-in-der-ukraine-attentat-auf-selenskyj-wurde-offenbar-verhindert.html)

Früher waren solche Mordoperationen unter dem Namen „mokryye dela“ (dt. „nasse Sache“) bekannt, weil bei den meisten Attentaten nun mal Blut fließt. Heute lautet der entsprechende Euphemismus „voyennaya podgotovka“ (dt.: „militärische Ausbildung“).

In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass bisher kaum etwas über die Aktivitäten der russischen Sondereinheiten in der Ukraine (Spetsnaz, Spetsgruppa Tavriad, etc.) berichtet wurde:

Auch das Leben von Wladimir Putin soll mittelfristig bedroht sein, wie der russische Geheimdienstexperte Andrej Soldatow, Herausgeber der Webseite (www.agentura.ru) berichtet:

„Im Moment sitzt Putin noch relativ fest im Sattel“, sagt Soldatow. Der russische Präsident war selbst beim Geheimdienst, kennt die Risiken. „In der Bürokratie und den Sicherheitsdiensten schieben alle die Schuld für das, was passiert, persönlich auf Putin.“ Über die schweren Folgen der Sanktionen für Bürger und Eliten werde offen gesprochen. „Aber das ist noch nicht der eigentliche Schritt zu einem Umsturz. (…) Die Geheimdienste beschützen Putin intensiv. Und sie misstrauen einander." Das mache es praktisch unmöglich, eine Bewegung entstehen zu lassen, die Putin stürzen könne. Zumal der Präsident mit seinen Repressalien nicht nur gegen Oppositionelle, sondern auch innerhalb der Sicherheitsdienste ein Klima der Angst geschaffen habe. „Leider war Wladimir Putin schon immer dafür bekannt, jede Krise durch eine weitere Eskalationsstufe zu überwinden. (..) Ich befürchte, dass er wieder eskalieren wird. (…) Es gibt noch viele, viele Stufen, bis Atomwaffen zum Einsatz kommen." (https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-putin-krieg-eskalation-100.html)

Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs haben die russischen Streitkräfte noch Munitions- und Lebensmittelvorräte für höchstens drei Tage. Ähnlich sei die Lage bei der Versorgung mit Kraftstoff. Der Kreml versuche „verzweifelt“, seine Kampfdynamik zu erhöhen, sagte ein hochrangiger US-Verteidigungsbeamter. Nur wenige Einsätze seien Nahkämpfe, Moskau feuere vor allem Luft-Boden-Raketen aus dem russischen oder belarussischen Luftraum auf ukrainische Ziele ab. (https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-Russische-Armee-hat-massiven-Versorgungsengpass-article23213640.html) Demgegenüber behauptete der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch, dass die Kämpfe mit Russland erst innerhalb von zwei bis drei Wochen enden könnten. (https://www.n-tv.de/politik/10-20-Lindner-verspricht-Ukraine-Hilfe-bei-Wiederaufbau--article23143824.html)

Nach US-Angaben haben einige russische Soldaten Erfrierungen erlitten. So erklärte ein Beamter des Pentagons: „Wir haben Hinweise darauf erhalten, dass einige Soldaten tatsächlich Erfrierungen erlitten haben und aus dem Kampf genommen wurden. Sie haben also weiterhin Probleme mit der Logistik und der Versorgung.“ (https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krieg-im-ticker-russischer-soldat-ueberlaesst-ukrainern-seinen-panzer_id_52139887.html#milestone72124309)

Ein russischer Soldat hat seinen Panzer einfach an die Ukrainer verkauft. Das Militärgerät war überaus preiswert, lediglich 10.000 US-Dollar (fast 9.100 Euro) wollte der Soldat haben. Außerdem soll er nach Kriegsende die ukrainische Staatsbürgerschaft erhalten. Der Soldat, „Mischa“ genannt, war von seiner Panzerkolonne abgeschnitten bzw. allein gelassen worden; er sah keinen Sinn darin, den Kampf allein fortzusetzen. Um welchen Typ von Panzerfahrzeug es sich handelte, wurde nicht mitgeteilt. Unklar ist auch, warum Panzerfahrer „Mischa“ allein mit seinem Gefährt unterwegs war. Normalerweise besteht eine Panzerbesatzung aus mehreren Männern. (https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krieg-im-ticker-russischer-soldat-ueberlaesst-ukrainern-seinen-panzer_id_52139887.html#milestone72050937)

Gefechte:

Die russische Armee hat nach ukrainischen Angaben erneut zahlreiche Städte im Land angegriffen: Kiew, Charkiw, Mariupol und Odessa sowie Mykolajiw.

Wie „Kyiv Independent“ schreibt, sind nach vorläufigen Schätzungen 82.525 Quadratkilometer, also fast 14 Prozent der Landesfläche, mit Minen verseucht.

- Kiew-Umgebung:

Russische Streitkräfte haben Gebäude in der Nähe von Malyn im Oblast Schytomyr westlich von Kiew beschossen. Dabei seien drei Häuser zerstört und zehn weitere beschädigt worden. Auch Ortschaften in der Nähe der ostukrainischen Stadt Kryvyi Rih sind beschossen worden. In der Stadt Zelenodolsk und dem Dorf Mala Kostromka sollen die russischen Streitkräfte Mehrfachraketenwerfer eingesetzt haben.

- Boryspil:

Boyrspil hat fast 60.000 Einwohnern und liegt knapp 30 Kilometer südöstlich von Kiew. Der Bürgermeister der Stadt, Wolodymyr Borissenko, hat in der Nacht vom 21. auf den 22. März die gesamte Zivilbevölkerung zum Verlassen der Stadt aufgerufen. Sein Aufruf gelte auch für alle Zivilisten, die aus anderen Teilen der Ukraine in die südöstlich von Kiew gelegene Stadt geflüchtet seien: „Die Erfahrung aus anderen Orten, um die gekämpft wird, hat gezeigt, dass die Arbeit der Streitkräfte einfacher ist, wenn weniger Zivilbevölkerung in der Stadt ist. (…) Es gibt keinen Grund, in der Stadt zu bleiben, in der Umgebung wird bereits gekämpft." (https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_91839674/news-zum-krieg-in-der-ukraine-i-ukrainische-spionageabwehr-stoppt-moeglichen-anschlag-auf-selenskyj.html)

Nachdem Aufruf des Bürgermeisters brach in der Stadt Unruhe aus. Die Behörden versuchten, die Bewohner wieder zu beruhigen. Es stehe kein russischer Angriff unmittelbar bevor. (https://www.n-tv.de/politik/10-20-Lindner-verspricht-Ukraine-Hilfe-bei-Wiederaufbau--article23143824.html)

Osten:

Die russische Armee meldet einen weiteren Vormarsch in der Ostukraine. Kämpfer der selbst ernannten „Volksrepublik Donezk“ seien weitere vier Kilometer in ukrainisches Gebiet vorgerückt, teilt Schreibtischgeneral Igor Konaschenkow mit. Demgegenüber erklärte der ukrainische Generalstab, man habe 13 Angriffe abgewehrt und dabei u. a. 14 Kampfpanzer, zerstört.

- Awdijiwka:

Awdijiwka liegt direkt an der Grenze zur Region Donezk. Die Stadt wurde am 21. März mit Bomben und Granaten beschossen. Fünf Einwohner starben, 19 wurden verletzt.

- Sjewjerodonezk:

In Sjewjerodonezk im Oblast Luhansk haben die russischen Truppen ein Kinderkrankenhaus beschossen. Dabei soll das Dach des Krankenhauses in Brand geraten sein. Sieben Kinder und 15 Erwachsene wurden aus dem brennenden Gebäude gerettet, so der staatliche Rettungsdienst. Über die Zahl der Opfer wurden keine weiteren Angaben gemacht.

Süden:

- Mariupol:

Die zerschossene Hafenstadt wurde am Dienstagabend von zwei schweren Bombenexplosionen erschüttert.

Nach fast einer Woche konnten immer noch Überlebende aus den Trümmern des Theaters geborgen werden. Wieviele Menschen noch darunter liegen, ist nicht bekannt.

- Melitopol:

Ein israelischer Verleger, seine Ehefrau und seine Tochter sind am 21. März in Melitopol verschleppt worden, berichtete die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk,

Westen

- Dlijatyn:

Am 19. März war das Munitionsdepot der ukrainischen Streitkräfte von einer hypersonischen Rakete vom Typ KINSCHAL angegriffen worden. Die US-Regierung wollte dies weder bestätigen noch dementieren. Da das Depot nicht durch ein komplexes Raketenabwehrsystem geschützt war, war der Einsatz einer KINSCHAL, deren besondere Fähigkeit darin besteht, im Zickzackkurs ABM-Stellungen auszuweichen, sicherlich unnötig und diente möglicherweise Propagandazwecken. So gab die russische Regierung ein Video heraus, dass angeblich den Einschlag der KINSCHAL in das Depot zeigt. Nun stellte sich heraus, dass das amtliche „Fake“-Video bloß einen Angriff auf einen Bauernhof eine Woche zuvor zeigt.

Verluste:

Die kremlnahe Tageszeitung „Komsomolskaja Prawda“ brachte am Abend des 20. März auf ihrer Online-Seite einen Artikel, in dem hieß es unter Berufung auf das Verteidigungsministerium, dass in der Ukraine bisher 9.861 russischen Soldaten gefallen seien. Dies wäre eine wesentlich höhere Todesrate, als die amtliche Zahl von 498 Toten, die das Verteidigungsministerium bislang offiziell bestätigt hat. Kurz nach Erscheinen wurde der Artikel gelöscht. (https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_91839674/news-zum-krieg-in-der-ukraine-i-ukrainische-spionageabwehr-stoppt-moeglichen-anschlag-auf-selenskyj.html)

Zivilbevölkerung:

Dem UN-Flüchtlingshilfswerk zufolge haben rund 3,5 Millionen Menschen die Ukraine in Richtung Westen verlassen. Nach russischen Angaben haben zugleich bis Montagmorgen fast 348.000 Menschen die Grenze nach Russland überquert. Ukrainischen Angaben zufolge werden Tausende Menschen gegen ihren Willen nach Russland gebracht. (https://www.n-tv.de/politik/10-20-Lindner-verspricht-Ukraine-Hilfe-bei-Wiederaufbau--article23143824.html) Die „Abstimmung mit den Füßen“ ergibt somit 10:1 für den „Westen“.

Mit seiner terroristischen Vertreibungspolitik gegenüber der ukrainischen Zivilbevölkerung verfolgt Wladimir Putin u. a. das Ziel, die ukrainische Bevölkerung zum Verlassen des Landes zu zwingen, um eine Art Umvolkung der Bevölkerung zu erleichtern. Gleichzeitig sollen die westeuropäischen Aufnahmeländer, so das Kalkül, durch die Aufnahme, Unterbringung und Versorgung der Menschenmassen finanziell arg gebeutelt werden und gesellschaftspolitische Konflikte in den Ländern angeheizt werde.

So rechnet man im Regierungsviertel in Berlin, dass anlässlich der Ukraine-Krise ein Nachtragshaushalt in Höhe von 25 bis 50 Milliarden Euro verabschiedet werden muss.

ABC-Waffen:

- Atomare Waffen / AKWs:

In der Nähe der Atomruine sind sieben (Wald-)Brände ausgebrochen. Die Feuer bedecken eine Fläche von mehr als zwei Quadratkilometern. (https://www.n-tv.de/politik/10-54-Rada-Sieben-Braende-nahe-Tschernobyl--article23143824.html)

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, Russland werde im Ukrainekonflikt nur im Falle einer „existentiellen Bedrohung“ Atomwaffen einsetzen: „Wir haben ein Konzept für innere Sicherheit, das ist bekannt. (….) Sie können dort alle Gründe für den Einsatz von Nuklearwaffen nachlesen.“ (https://www.spiegel.de/ausland/russland-ukraine-news-am-dienstag-ukraine-vereitelt-moglichen-anschlagsplan-gegen-selenskyj-a-b3bf4594-165a-4b1e-9c43-283c7279b175)

- Chemische Waffen:

US-Präsident Joe Biden warnte erneut vor einem Chemiewaffeneinsatz der Russen: „Er (gemeint ist Wladimir Putin, G. P.) hat in der Vergangenheit bereits Chemiewaffen eingesetzt, und wir sollten vorsichtig sein, was uns bevorsteht." (https://www.n-tv.de/politik/USA-warnen-vor-Cyberattacken-und-Biowaffen-article23213251.html)

In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass Putin nicht davor zurückgeschreckt ist, in der eigenen Hauptstadt Giftgas gegen seine eigene Bevölkerung einzusetzen. Gemeint ist hier der sogenannte Geiselbefreiungsversuch angesichts des Überfalls von 40 bis 50 tschetschenischen Terroristen des „al-Jihad-Fi-Sabililah Special Islamic Regiment“ auf das Theater „Dubrowka“ in Moskau im Oktober 2002. Die russische Regierung weigerte sich, die Forderungen der Terroristen – Abzug aller russischen Truppen aus Tschetschenien, Auflösung der Luftwaffe - zu erfüllen und setzte stattdessen die Spezialkräfte des FSB (Alpha, Wympel), die Spezialeinheit der Polizei (Spetsial'nyye otryady bystrogo reagirovaniya „Bulat“ [SOBR „Bulat“]) (gehört jetzt zur Nationalgarde) und die Polizeisondereinheit SOBR „Rys“ ein:

Am Morgen des 26. Oktober gegen 5.00 Uhr erfolgte der Sturmangriff der Sicherheitsorgane. Zunächst wurde über das Belüftungssystem des Theaters ein chemisches Gas freigesetzt. Nach Untersuchungen durch James R. Riches vom britischen ABC-Labor in Porton Down handelte es sich um eine Mischung aus Carfentanyl und Remifentanil in Verbindung mit Halothan. Nach anderen Angaben wurde auch das Narkosegas Galoton eingesetzt. Durch das Betäubungsgas wurden die Geiselnehmer, aber auch alle anderen Personen, im Theater „kampfunfähig“, allerdings brauchte das Gas zehn Minuten, um im großvolumigen Theatersaal voll wirksam zu sein. Die Einsatzleitung versäumte, Krankenwagen in ausreichender Zahl bereitzustellen. Die Sondereinheiten gaben den Ärzten nicht bekannt, aus welchen Substanzen sich das Betäubungsgas zusammensetzte, so dass die Mediziner keine kausale Therapie ansetzen konnten, um die Patienten zu retten. Außerdem stand kein Gegengift bereit. Die Folge war, dass 130 bis 200 Geiseln starben: 5 durch Schüsse der Terroristen oder Einsatzkräfte, die Übrigen durch den Gasangriff der „Befreier“. Die Opfer erstickten an ihrem eigenen Erbrochenen. Unter den Todesopfern waren auch 25 Kinder. Unklar ist, wieviele weiter Geiseln an den Spätfolgen der Gasvergiftung verstarben. (https://de.wikipedia.org/wiki/Geiselnahme_im_Moskauer_Dubrowka-Theater) Alexander Litwinenko, der später selbst vergiftet wurde, bewertete den Sturmangriff so: „Das ist ein typischer FSB-Fehler, genau wie damals in Rjasan. (…) Ein guter Plan, aber schlecht ausgeführt. Sonst wäre die Operation ein voller Erfolg gewesen: alle Geiseln am Leben, alle Terroristen tot.“ Angesichts des Fehlschlags der Operation soll Putin damals eine Panikattacke erlitten haben.

USA:

US-Präsident warnte vor einem russischen Cyberangriff auf die USA: Russland habe eine sehr „ausgeklügelte Cyber-Kapazität“. Es gebe immer mehr Hinweise darauf, dass Russland eventuell Optionen für mögliche Cyberangriffe als Reaktion auf die Wirtschaftssanktionen des Westens prüfe. Ein Großteil der kritischen Infrastruktur der USA sei im Besitz des Privatsektors. „Sie haben die Macht, die Kapazität und die Verantwortung, die Cybersicherheit und die Widerstandsfähigkeit der kritischen Dienste und Technologien zu stärken, auf die sich die Amerikaner verlassen", erklärte Biden an Unternehmen gerichtet.

„Wir sind nicht auf einen Konflikt mit Russland aus, aber wenn Russland einen Cyberangriff gegen die Vereinigten Staaten startet, werden wir darauf reagieren“, drohte die für Cybersicherheit zuständige Sicherheitsberaterin Anne Neuberger. Es gebe keine Gewissheit, dass es zu einem Cyberangriff auf kritische Infrastrukturen kommen werde. Aber man sehe mögliche Vorbereitungen durch das FBI, die NSA und andere Dienststellen. (https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_91875838/us-praesident-biden-zum-ukraine-krieg-putin-steht-mit-dem-ruecken-zur-wand-.html)

BRD:

Der Bundestag legte zu Beginn seiner Sitzung am 22. März eine Schweigeminute für Boris Romantschenko ein. Er war am 18. März bei einem russischen Angriff in Charkiw im Alter von 96 Jahren getötet. Romantschenko war 1942 in Dortmund von den Nazis verschleppt worden. Er überlebte die Konzentrationslager Buchenwald, Peenemünde, Dora und Bergen-Belsen. Er war Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und einer der letzten Überlebenden des Holocaust. (https://www.tagesschau.de/ausland/europa/romantschenko-buchenwald-charkiw-101.html)

Die Umrüstung der Bundeswehr zu einer einsatzfähigen Armee bereitet erneute Schwierigkeiten: Die von der Bundesluftwaffe als zukünftiges Kampfflugzeug ausgesuchte Lockheed Martin F-35 LIGHTNING II ist ein Pannenflieger. Nach einem Bericht der NGO „Project on Government Oversight“ weist das Tarnkappenflugzeug 845 konstruktive Fehler auf, davon seien 6 so schwerwiegend, dass jeder von ihnen einen Absturz verursachen könnte. Erhebliche Probleme bereitet das Triebwerk des Jets. Die Einsatzbereitschaft der F-35-Flotten liegt bei nur 65 Prozent. Grund sind nicht nur die häufigen Wartungsarbeiten, sondern auch deren Dauer. So würden die Wartungsarbeiten doppelt so lange dauern, wie ursprünglich vom Hersteller angegeben. Daher will die US-Air Force statt der ursprünglich geplanten 94 F-35 nur noch 61 Jets bestellen. Dennoch schwafelt der Luftwaffen-Inspekteur, General Ingo Gerhartz, mit der F-35 bekomme die Bundeswehr „das modernste Kampfflugzeug weltweit“. (https://www.n-tv.de/wirtschaft/Bericht-F35-Tarnkappenjets-weisen-Hunderte-Fehler-auf-article23212493.html) So etwas hatten die Bw-Generäle auch schon über den EUROFIGHTER verbreitet.

Russland

Am 18. März ließ sich Oberbefehlshaber Wladimir Putin im Luschniki-Olympiastadion von fast 200.000 durch jahrelange Propaganda verdoofte Moskowiter als „Sieger“ lobpreisen. Viele Studenten und Werksangehörige wurden zur Teilnahme dienstverpflichtet, andere lockte eine kleine Prämie, die man für die Beteiligung erhielt. Die Live-Übertragung im Fernsehen war durch mehrere kleine Störungen geprägt. Nun stellte sich heraus, dass nicht alle Bilder aus dem Stadion live übertragen wurden, bei manchen Einspielungen handelte es sich um „Konserven“ jubelnder Leute, die vor rund einem Jahr bei einer ähnlichen Massenveranstaltung aufgenommen worden waren. (https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_91874172/umjubelter-kremlchef-putins-stadion-show-wurde-als-fake-entlarvt-.html)

Im Hafen von Carrara (Italien) haben die italienischen Behörden die 140 Meter lange Luxusjacht „Scheherazade“ mit Hubschrauberlandeplatz beschlagnahmt. Nach umfangreichen Recherchen konnte festgestellt, dass das Schiff Präsident Putin persönlich gehört. So seien mehrere Besatzungsmitglieder Agenten des russischen Sicherheitsdienst FSO, der für den Schutz des Präsidenten zuständig ist. (https://www.n-tv.de/politik/10-20-Lindner-verspricht-Ukraine-Hilfe-bei-Wiederaufbau--article23143824.html)

EU:

Die Planungen in der EU für verpflichtende Gasreserven werden konkreter. Die Mitgliedstaaten sollen sicherstellen, dass ihre Gasspeicher jedes Jahr bis zum 1. November mindestens zu 90 Prozent gefüllt sind, wie aus einem Entwurf der EU-Kommission hervorgeht.

Sonstiges:

Die Russland-Sanktionen treffen indirekt auch die Klimaforschung hart. „Wir müssen leider die Beobachtungsreihen aussetzen“, sagte die Direktorin des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts, Antje Boetius, der Nachrichtenagentur dpa. Klima- und Umweltdaten seien kritisch für die gesamte Menschheit, für sie sei eine internationale Zusammenarbeit wichtig. (https://www.welt.de/politik/ausland/article237696033/Ukraine-News-im-Liveticker-Joe-Biden-Putin-steht-mit-dem-Ruecken-zur-Wand.html)