Militärforschung
  Ukraine-Krieg 2.0 - 20. Update
 

Ukraine-Krieg 2.0 – Update 20 vom 17. März (D+19)

Gerhard Piper

Lageentwicklung

Zwischen Anfang November 2021 und Ende Februar 2022 haben x russische Politiker x-mal erzählt, man habe nicht die Absicht, die Ukraine anzugreifen. Das Ganze erwies sich erwartungsgemäß als widerliches, verlogenes Theater. Den Russen kann man nunmal nicht trauen!

Zu den Hintergründen des Kriegsbeginns gibt es weitere Informationen: Ein Mitarbeiter des französischen Geheimdienstes erklärte: „Man hat Putin die tatsächlichen Verhältnisse nicht klargemacht. (…) Das System schottet sich ab, damit sie ihm nicht zu viele schlechte Nachrichten beibringen müssen." (https://www.n-tv.de/politik/Putin-saeubert-wahrscheinlich-Geheimdienste-article23202130.html) Die Website „Intelligence Online“ mutmaßte: Trotz seiner großen Präsenz in Berlin habe der russische Geheimdienst „die strategische Wende der deutschen Regierung nicht vorausgesehen“. Und: „Moskau ging außerdem anfangs davon aus, dass Paris im Falle einer Intervention in der Ukraine eine nahezu neutrale Position beibehalten würde.“ (https://www.n-tv.de/politik/Putin-saeubert-wahrscheinlich-Geheimdienste-article23202130.html)

Der in Frankreich lebende russische Dissident Wladimir Osetschkin veröffentlichte auf seiner Website eine Reihe von Briefen eines angeblichen Whistleblowers mit dem Namen „Wind of Change“, der behauptet, im FSB herrsche ein Klima der Angst, weil der Geheimdienst es versäumt habe, vor dem Widerstand gegen die russische Invasion zu warnen.

Da in Moskau das „Blame Game“ angefangen hat, wer für den Krieg und seine Niederlage verantwortlich zu machen, werden sich die Militärgeneräle nicht herausreden können, sie haben von den Kriegsplänen nichts gewusst. Man zieht mit tausenden Tonnen scharfer Munition in eine Militäroperation, die bloß ein Manöver ist. Obwohl Militärexperten schon frühzeitig warnten, ein Angriff auf die Ukraine würde in einem zweiten „Afghanistan“ enden, ließen sich die Generäle zu diesem militärischen „Abenteuer“ hinreißen. Ihre Performance ist eine Beleidigung für die Ausbilder an der Woroschilow-Generalstabsakademie in Moskau.

Dazu teilte das „Institute For The Study Of War“ (ISW) in Washington mit:

„Putin führt wahrscheinlich interne Säuberungen unter seinen Generälen und Geheimdienstmitarbeitern durch. (…) Er tut dies entweder, um sein Gesicht zu wahren, nachdem er ihre Einschätzungen bei seiner eigenen Entscheidungsfindung vor der Invasion nicht berücksichtigt hat, oder als Vergeltungsmaßnahme für fehlerhafte Informationen, die sie ihm seiner Meinung nach geliefert haben." (https://www.n-tv.de/politik/Putin-saeubert-wahrscheinlich-Geheimdienste-article23202130.html)

Der frühere Berater der Präsidentialverwaltung Gleb Olegowitsch Pawlowksi meinte schon im Dezember 2016, die Systematik des neostalinistischen Systems Putins beruhe auf einer „Loyalität aus Angst“: Jederzeit könne jeder aus nichtigem Grund zum Angeklagten eines Strafverfahrens werden. Solange die Amts- und Würdenträger in Angst leben, kann das Machtzentrum sie kontrollieren.

Verhandlungen:

Die „Friedensgespräche“ wurden am 17. März per Videokonferenz fortgesetzt. Dazu erklärte Wladimir Putin zuletzt gegenüber seinen Ministern: „Wir waren und sind bereit, die Grundsatzfrage für unser Land und seine Zukunft – der neutrale Status der Ukraine, ihre Entmilitarisierung und ihre Entnazifizierung – im Rahmen von Verhandlungen zu diskutieren." (https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_91845772/trotz-wirtschaftskrise-putin-will-gehaelter-und-renten-der-russen-erhoehen.html)

Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian wirft Russland vor, nur zum Schein mit der Ukraine zu verhandeln. Russland verfolge dieselbe Strategie wie bereits in Grosny in Tschetschenien und im syrischen Aleppo: „Erst bombardieren, dann sogenannte humanitäre Korridore einrichten, um dem Gegner vorzuwerfen, sie nicht zu respektieren, und schließlich verhandeln, nur um den Eindruck zu erwecken, dass verhandelt wird." (https://www.n-tv.de/politik/14-13-Europarat-warnt-vor-Menschenhandel-mit-Gefluechteten--article23143824.html)

Truppenaufmarsch:

Auch Präsident Selenskyjs Berater Alexander Rodnyansky dämpfte die Hoffnung auf eine baldige Friedenslösung. Russland versuche, Zeit zu kaufen, um neue Truppen heranzuziehen und dann wieder eine Offensive starten.

Die russische Pazifikflotte hat vier große Amphibienschiffe mit Lastkraftwagen an Bord in Marsch gesetzt. Die Schiffe wurden von der japanischen Marine beobachtet. (https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-meldet-Flugzeugabschuesse-Japan-sichtet-russische-Amphibienschiffe-article23202026.html)

Der tschetschenische Tyrann Ramsan Kadyrow erklärte vor Tagen, er halte sich derzeit in der Ukraine auf, um den Kampf Russlands gegen die „Kiewer Nazis“ zu unterstützen. Ein Video, das er bei „Telegram“ postete, soll ihn in Hostomel zeigen, einem Ort nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt nahe einem wichtigen Flugplatz. So erklärte Kadyrow: „Neulich waren wir etwa 20 Kilometer von Ihnen entfernt, den Kiewer Nazis, und jetzt sind wir noch näher, und raten Sie mal, wie nahe wir gekommen sind.“ Der Journalist der Zeitung „Kiew Independent“, Illia Ponomarenko gab demgegenüber bekannt, dass sich der tschetschenische Führer mit „seinen Idioten“ in den vergangenen Tagen nicht im Raum Kiew unterwegs gewesen sein. Vielmehr konnte die Online-Zeitung „Ukrajinska Prawda“ zur selben Zeit Ramsan Kadyrow mittels seines Handys orten: Der vermeintliche Kriegsheld befand sich tatsächlich 1.395 km weiter östlich, daheim, in seinem gemütlichen Heim in Grosny (Tschetschenien). Weiterer Beweis für seine Anwesenheit in Grosny: Am 15. März postete Kadyrow auf seinem „Telegram“-Kanal ein neues Video. In dem ist zu sehen, wie er in seiner tschetschenischen Heimat Besuch empfängt. (https://www.n-tv.de/politik/Medien-ueberfuehren-Kadyrow-der-Kiew-Luege-article23202156.html) Dumm gelaufen!

Das Zentrum zur Bekämpfung von Desinformation der Ukraine teilte auf „Telegram“ mit, dass Saboteure versucht hätten, getarnt als Journalisten mit Presseausweisen des Medienunternehmen „Ruptly“, einer Tochtergesellschaft der staatlichen Propagandamaschine „Russia Today“ (RT), in die Ukraine einzureisen. Ob die Agenten von der militärischen GU oder der zivilen FSB kamen, wurde nicht genannt.

Die ukrainischen Truppen waren seit 2014 von der CIA auf ihren nächsten Krieg gegen Russland vorbereitet worden. Das militärische Trainingsprogramm beinhaltete u. a. den Gebrauch von Präzisionsgewehren für Scharfschützen, der Einsatz von Panzerabwehrraketen JAVELINE und die Verschlüsselung des Fernmeldeverkehrs: „Die Scharfschützen sind wirklich effektiv, vor allem jetzt, da der russische Vormarsch zum Erliegen gekommen ist und ihnen die Vorräte ausgehen. (…) Ich denke, das Training zahlt sich wirklich aus,“ berichtete ein CIA-Ausbilder gegenüber dem US-Militärexperten Zach Dorfman. Insbesondere Techniken und Taktiken der Guerillakriegführung standen auf dem Ausbildungsprogramm, wie der CIA-Agent berichtete:

„Wir haben uns zunächst voll auf die Planung und Durchführung von solchen Operationen konzentriert. (…) Als Nächstes haben wir die Treffsicherheit auf lange Distanzen trainiert, und zwar unter Gefechtsbedingungen. Die Ukrainer sollten nicht nur das Schießen lernen, sondern wie man auf dem Schlachtfeld die Führungsmannschaft der Gegenseite ausdünnt." (https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_91846370/cia-hat-die-ukrainische-armee-jahrelang-auf-den-krieg-vorbereitet-details.html)

Mindestens einer der vier russischen Generäle, die bisher gefallen sind, wurde durch einen Scharfschützen getötet. Kurz vor Kriegsbeginn wurden die CIA-Experten aus der Ukraine abgezogen.

Gefechte:

- Kiew:

Ein 16-stöckiges Wohngebäude wurde am frühen Morgen durch Trümmerstücke einer abgeschossenen Rakete getroffen. Etwa 30 Menschen wurden evakuiert; ein Brand gelöscht.

Kiew-Umgebung:

Bei Kiew konnten in der Nacht vom 16. auf den 17. März eine Suchoi Su-30 (NATO-Code: FLANKER-C) und eine Su-35 (NATO-Code: FLANKER-E) abgeschossen werden.

Norden:

- Tschernihiw:

Die russischen Einheiten griffen Tschernihiw erneut an. Der Chef der Militärverwaltung des Gebiets, Wjatscheslaw Tschaus, bilanzierte die Zahl der Opfer: „Allein in den letzten 24 Stunden sind 53 Leichen unserer Bürger, die vom russischen Aggressor ermordet wurden, in den Leichenhallen der Stadt eingetroffen."

Osten:

- Isjum:

Die russischen Truppen versuchen südlich der Stadt Isjum (ca. 50.000 Einwohner) vorzudringen, um Geländegewinne in Richtung Slowjansk (ca. 115.000 Einwohner) zu erzielen, das 62 km weiter südwestlich liegt.

- Merefa:

Die Stadt Merefa (ca. 22.000 Einwohner) wurde beschossen, dabei wurden eine Schule und ein Kulturzentrum zerstört. Der Artillerieangriff forderte mindestens 21 Tote, 25 Personen wurden verletzt.

- Swjatohirsk:

Das orthodoxe Himmelfahrtskloster (Swjato-Uspenska Swjatohirska Lawra) aus dem 16. Jahrhundert in Bogoroditschnoje bei Swjatohirsk (ca. 5.000 Einwohner) wurde am Abend des 12. März durch eine Fliegerbombe beschädigt. (https://www.faz.net/aktuell/ukraine-konflikt/ukrainekrieg-was-in-der-nacht-geschah-17873385.html)

Süden:

- Kherson:

Nachdem die Stadt von russischen Truppen erobert wurden, starteten die ukrainischen Einheiten einen Gegenangriff auf den benachbarten Flughafen. Dutzende russische Transport- und Kampfhubschrauber konnten zerstört werden.

- Mariupol:

Die Einwohner von Mariupol hatten auf dem Parkplatz vor dem städtischen Donetzsker Regionaltheater (Donetsʹkyy oblasnyy dramatychnyy teatr) in russischer Sprache den Schriftzug „deti“ (dt.: „Kinder“) angebracht. Das war ein Fehler. Die Russen nahmen dies als Zielanweisung und bombardierten das Theater, in dem schätzungsweise 1.000 Zivilisten Schutz gesucht hatten. Der Mittelteil des Gebäudes wurde getroffen. Wieviele Opfer zu beklagen sind, ist bisher noch nicht bekannt. Die Decke des Theaterbunkers soll gehalten haben. Petro Andruschtschenko, ein Berater des Bürgermeisters, konnte lediglich mitteilen: „Jetzt werden die Trümmer beseitig. Es gibt Überlebende." Bis Mittag konnten ca. 130 Personen geborgen werden. (https://en.wikipedia.org/wiki/Mariupol_theatre_airstrike)

Die Leichenhalle von Mariupol ist schon längst überfüllt. Viele Todesopfer stapeln sich in den Kellern der Krankenhäuser, da sie nicht beigesetzt werden können.

- Melitopol:

Am 16. März hieß es zunächst, der von den Russen entführte Bürgermeister von Melitopol, Iwan Fedorow, sei im Rahmen einer Kommandoaktion befreit worden. Einen Tag später wurde bekannt gegeben, der Bürgermeister sei gegen neun russische Kriegsgefangene im Alter von 20 und 21 Jahren ausgetauscht worden. (https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-meldet-Flugzeugabschuesse-Japan-sichtet-russische-Amphibienschiffe-article23202026.html)

- Mikolajiw:

Die russischen Truppen griffen Mikolajiw am Sonntag, den 13. März, mit Streubomben an. Dabei kamen nach Angaben der NGO „Human Rights Watch“ neun Personen ums Leben, die vor einer Bank in der Schlange standen, um an einem Geldautomaten Bargeld abzuheben. „Mehrere Wohngebiete in Mykolajiw wurden innerhalb einer Woche von Streumunitionsangriffen erschüttert“, zitierte Human Rights Watch den Krisen- und Konfliktforscher Belkis Wille. (https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krieg-im-ticker-russland-bombardiert-theater-mit-mehr-als-1000-schutzsuchenden-darin_id_52139887.html)

Westen:

- Sarny:

Sarny hat ca. 35.000 Einwohnern, es liegt 82 km nördlich von Riwne. Die russischen Truppen haben das ukrainische Munitionsdepot mit Raketen beschossen. Das Munitions- und Raketenlager wurde zerstört.

Schwarzmeerflotte:

Seit Beginn des Krieges hat die russische Schwarzmeerflotte die ukrainischen Seehäfen blockiert. Nicht weniger als 94 Frachtschiffe mit ausländischer Besatzung und Hunderten von Seeleuten an Bord liegen in den Häfen fest. Insgesamt 200 bis 300 Schiffe liegen vor Reede und können das Schwarze Meer nicht verlassen. Die meisten Schiffe seien Getreidetransporter. Drei Schiffe seinen (irrtümlich) beschossen worden, davon seien zwei beschädigt worden, ein Schiff unter panamesischer Flagge sank. Außerdem geriet ein Tankschiff in Brand. (https://www.n-tv.de/politik/Kiew-macht-russischer-Marine-schwere-Vorwuerfe-article23202321.html)

Verluste:

Nach Schätzungen der US-Geheimdienste sind auf russischer Seite bisher mehr als 7000 Soldaten gefallen.

Die ukrainischen Einheiten konnten nach Angaben des Präsidentenberaters Olexij Arestowytsch das Hauptquartier der 35. Kombinierten Armee aus Belogorsk (Fernost) vernichten, dabei kamen zahlreiche Generäle und Staber ums Leben. Die Armee wurde zuletzt von Generalmajor Sergei Cherbotaev geführt. Sie umfasste neun Brigaden bzw. Regimenter. (https://www.n-tv.de/politik/14-13-Europarat-warnt-vor-Menschenhandel-mit-Gefluechteten--article23143824.html)

Die NGO „Human Rights Watch“ (HRW) forderte die ukrainische Seite auf, die Rechte russischer Kriegsgefangener gemäß der Genfer Konvention zu wahren: „Ukrainische Behörden sollten aufhören, in sozialen Medien und Messaging-Apps Videos von gefangenen russischen Soldaten zu veröffentlichen, die sie der öffentlichen Neugier aussetzen - insbesondere solche, die zeigen, wie sie gedemütigt oder eingeschüchtert werden.“ (https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krieg-im-ticker-russland-bombardiert-theater-mit-mehr-als-1000-schutzsuchenden-darin_id_52139887.html)

Zivilbevölkerung:

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte in Genf hat seit dem Einmarsch russischer Truppen den Tod von 780 Zivilisten in der Ukraine dokumentiert. Unter ihnen waren 58 Kinder und Jugendliche. Dem Büro lagen zudem verifizierte Informationen über 1252 Verletzte vor. Die Hochkommissarin Michelle Bachelet erklärte: „Die meisten Opfer unter der Zivilbevölkerung wurden durch den Einsatz von Explosivwaffen mit großer Reichweite verursacht, darunter durch den Beschuss mit schwerer Artillerie und mit Raketenwerfern sowie durch Raketen- und Luftangriffe.“

Angesichts von über 3 Millionen Kriegsflüchtlingen weist das Expertengremium des Europarts für Menschenhandel (Group of Experts on Action against Trafficking Human Beings - GRETA) darauf hin, dass ca. 90 Prozent der Flüchtlingen Frauen und Kinder seien. Diese seien durch Menschenhändler, Zuhälter, Vergewaltiger und Kinderficker besonders gefährdet.

Rund 187.000 Menschen sind bisher in der BRD angekommen. An Bord des Hotelbootes für Flüchtlinge „Oscar Wilde“, das in Düsseldorf vor Anker liegt, wurde am Abend des 6. März eine 18-Jährige durch zwei ukrainische Staatsbürger vergewaltigt. Die Frau ist mittlerweile nach Polen zurückgekehrt. Einer der Delinquenten stammte aus Tunesien, der andere aus Nigeria. Sie sitzen in U-Haft; die Bullen leiteten ein Ermittlungsverfahren „wegen Verdachts der Vergewaltigung“ ein. (https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/blaulicht/duesseldorf-frau-auf-hotelschiff-vergewaltigt-zwei-festnahmen_aid-67161313)

In einigen Teilen der Ukraine ist nach Angaben von Landwirtschaftsminister Taras Wysotskiyj mit der Getreide-Frühjahrsaussaat begonnen worden. Um eine großflächige Massenaussaat handelt es sich allerdings nicht.

ABC-Waffen:

- Atomare Waffen:

Prof. Dr. Carlo Masala von der Bundeswehr-Uni in München warnte vor einem nuklearen Symbolschlag:

„Sollte Putin militärisch mit dem Rücken immer mehr an der Wand stehen, dann ist es nicht auszuschließen, dass er noch zu anderen Mitteln greift. (…) Dann reden wir möglicherweise auch von einem sogenannten Demonstrationsschlag, das heißt dem Einsatz einer taktischen Atomwaffe - nicht als Gefechtsfeldwaffe, sondern in großer Höhe - Experten sagen: über der Ostsee oder über dem Schwarzen Meer -, um letzten Endes die westlichen Gesellschaften davon abzuschrecken, die Unterstützung der Ukraine weiterhin aufrechtzuerhalten." (https://www.n-tv.de/politik/14-13-Europarat-warnt-vor-Menschenhandel-mit-Gefluechteten--article23143824.html)

Denkbar wäre ein „Angriff“ mit einer pseudo-nuklearen Simulationsbombe IAP, die keinen Schaden anrichtet, die aber wie ein Atompilz in die Höhe steigt. Ein solcher Symbolschlag könnte auch so durchgeführt werden, dass bei Zündung einer echten Atomwaffe aufgrund der Gefechtskopfstärke und der Höhe der Detonation nicht unbedingt jemand zu Schaden kommen würde. Größere materielle Schäden würde ein NEMP-Schlag (Nuklearer Elektromagnetischer Impuls) verursachen: Bei einer Detonation in höheren Schichten der Atmosphäre würde durch die elektrostatische Aufladungsimpulse im großen Umkreis die Elektronik ungehärteter Elektrogeräte zerstört werden.

- Biologische Waffen:

Wladimir Putin behauptete in seiner Ministeransprache vom 16. März erneut, die Ukraine und die USA würden in der Ukraine „Experimente mit der afrikanischen Schweinepest, Cholera und dem Coronavirus“ durchführen. (https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/experimente-mit-corona-zerstoerung-russlands-der-faktencheck-zur-putin-rede_id_69363064.html)

USA:

US-Präsident Joe Biden bezeichnete seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin erstmals als „war criminal“. Er kündigte weitere Waffenlieferungen im Umfang von 800 Millionen Dollar (730 Millionen Euro) an. Geliefert würden tausende Panzerabwehrraketen, Flugabwehrraketen und Drohnen. (https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-meldet-Flugzeugabschuesse-Japan-sichtet-russische-Amphibienschiffe-article23202026.html)

Biden will sich nun mit dem chinesischen Premier Xi Jinping in Verbindung setzen.

BRD:

Nach einer Videoansprache des ukrainischen Staatspräsidenten Wolodymyr Selenskyj verweigerte die Ampelkoalition eine Aussprache im Bundestag. Dies sein „unwürdig“ befand nicht nur die CDU/CSU. (https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_91847514/selenkskyj-rede-im-bundestag-scharfe-kritik-an-bundesregierung-.html)

Die Deutschen treibt die Angst vor einer horizontalen (geographische Ausweitung des Kriegsgebietes) oder vertikalen Eskalation (Einsatz von Massenvernichtungsmitteln) des Ukrainekrieges um. Auf die Frage, ob sie eine Ausweitung des Krieges befürchten, fielen die Antworten je nach Parteipräferenz leicht unterschiedlich aus:

CDU (ja: 67 Prozent / nein: 29 Prozent)
FDP (59 / 39)
SPD (68 / 29)
Grüne (61 / 35)
AfD (56 / 43)
Insgesamt (60 / 33)

Russland:

Der russische Staatspräsident Wladimir Putin hielt am Nachmittag des 16. März eine Videoansprache vor seinen Ministern, dabei lobte er all die Erfolge, die seit der Annexion der Halbinsel Krim erreicht wurden. Man werde auf dem eingeschlagenen Weg weitermachen, die Wasserversorgung verbessern, Straßen bauen, Arbeitsplätze schaffen und den Tourismus fördern.

Dem Westen warf er vor, er wolle durch eine „ökonomischen Blitzkrieg“ die russische Gesellschaft spalten und zerstören: „Es drängt sich ein Vergleich mit den antisemitischen Pogromen der Nazis in Deutschland in der 30er Jahren des letzten Jahrhunderts auf. Und es gibt ein Ziel – die Zerstörung Russlands." (https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/experimente-mit-corona-zerstoerung-russlands-der-faktencheck-zur-putin-rede_id_69363064.html) Und: „Der Westen macht sich nicht einmal die Mühe zu verbergen, dass es sein Ziel ist, der gesamten russischen Wirtschaft und jedem einzelnen Russen zu schaden." Als Ausgleich versprach er den Bürgern, Staatsbediensteten und Rentnern eine „zeitnahe“ Erhöhung der Grundsicherung, der Gehälter sowie der Renten. (https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_91845772/trotz-wirtschaftskrise-putin-will-gehaelter-und-renten-der-russen-erhoehen.html)

Der Kranke behauptete, der „Militäreinsatz“ in der Ukraine sei ein „Erfolg“ und verlaufe „strikt nach Plan“. Sein Ziel sei die „Endlösung“, bekannte Putin. (https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/wladimir-putins-krieg-ein-hitler-zitat-als-arbeitsanweisung-17884990.html)

Die Gegner seines Nicht-Krieges gegen die Ukraine bezeichnete er als „Abschaum“, sie seien die „fünfte Säule“ des Westens. Er drohte diesen „Nationalverräter“, ein Begriff aus dem Buch „Mein Kampf“, scharfe Konsequenzen an: „Das russische Volk wird diese Verräter einfach ausspucken wie eine Fliege, die versehentlich in seinen Mund geflogen ist. Eine solche natürliche und notwendige Selbstreinigung der Gesellschaft wird unser Land nur stärken.“ (https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_91845772/trotz-wirtschaftskrise-putin-will-gehaelter-und-renten-der-russen-erhoehen.html)

Der ex-KGB-Oberstleutnant Putin ist schon seit Jahren und Jahrzehnten besessen von seinem Kampf gegen tatsächliche oder vermeintliche „Verräter“: Schon im Jahr 2001 erklärte er gegenüber einem Journalisten: „Ein Verräter aber muss vernichtet werden, ausgelöscht.“ Zehn Jahre später wiederholte er, Verräter würden „ein böses Ende nehmen“. So stellte er fest: „Verräter zahlen immer ihren Preis, sie enden mit Alkohol oder Drogen. Erst kürzlich hat einer dieser Verräter genau so ins Grass gebissen.“ Und in einer TV-Sendung verkündete Putin: „Verräter werden verrecken, glaubt mir. Diese Leute haben ihre Freunde, ihre Waffenbrüder verraten. Ob sie nun dreißig Silberlinge oder sonst was dafür bekommen haben – sie werden daran ersticken.“

Auch der frühere Staatspräsident und heutige Der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Anatoljewitsch Medwedew, wirft dem Westen vor, das Land in die Knie zwingen zu wollen, um es auseinanderzureißen. Triebkraft dieser Verschwörung sei eine von den USA geschürte Russophobie. Der Apokalyptiker tönte: „Das wird nicht funktionieren - Russland hat die Macht, all unsere dreisten Feinde in die Schranken zu weisen." (https://www.n-tv.de/politik/14-13-Europarat-warnt-vor-Menschenhandel-mit-Gefluechteten--article23143824.html)

Die Webseiten russischer Behörden waren heute einem größerem Cyberangriff ausgesetzt.

Eine unbekannte Zahl von Journalisten hat ihren Job aufgegeben und das Land verlassen.

Russland hat trotz der Sanktionen des Westens eine fällige Zinszahlung in Höhe von 117,2 Millionen Dollar (106 Millionen Euro) auf zwei ausländische Anleihen am Montag bezahlt, teilte das russische Finanzministerium mit. Damit ist ein Staatsbankrott (vorübergehend) abgewiesen.

Nach Angaben des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft waren bisher in Russland ca. 3.650 deutsche Unternehmen mit insgesamt 280.000 Beschäftigten aktiv. Aufgrund der Sanktionierung haben zahlreiche Firmen ihre Produktion in Russland eingestellt und ihre Filialen geschlossen. Andere Unternehmen sind weiter in Russland präsent: Bayer, Fresenius, Globus, Henkel, Merck, Metro, Raiffeisen, usw..

EU:

Der britische Premierminister Boris Johnson gibt den europäischen Staaten eine Mitverantwortung für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Europa sei nach der russischen Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2014 nicht hart genug gegen Kremlchef Wladimir Putin vorgegangen: „Die europäischen Staaten haben ihn wieder so behandelt, als wäre er Teil der Gemeinschaft. Die Ukraine bezahlt jetzt den Preis dafür." Europa habe die Bedrohung nicht verstanden, die durch die Krim-Annexion entstanden sei, sagte Johnson. Nach der Einverleibung der Krim hatte die EU nur in begrenztem Umfang Sanktionen gegen Russland verhängt. (https://www.n-tv.de/politik/14-13-Europarat-warnt-vor-Menschenhandel-mit-Gefluechteten--article23143824.html)

Trotz des angeblichen „EU-Embargos“ haben die westeuropäischen Staaten wiederholt Waffengeschäfte mit Russland abgewickelt. Allein zwischen 2015 und 2020 lieferten zehn EU-Staaten Waffen im Wert von 346 Millionen Euro an die Russen: Frankreich (152 Millionen Euro), Deutschland (122 Millionen Euro), Italien (22,5 Millionen Euro), Österreich (18,5 Millionen Euro), Bulgarien (16,5 Millionen Euro), Tschechien (14,3 Millionen Euro), Kroatien, Finnland, Slowakei und Spanien. (https://www.investigate-europe.eu/en/2022/eu-states-exported-weapons-to-russia/)

OSCE:

Nach Schätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wird das Weltwirtschaftswachstum in diesem Jahr durch den Ukrainekonflikt „um mehr als einen Prozentpunkt niedriger ausfallen“. Auch die bereits zu Jahresbeginn hohe Inflation könne sich durch den Krieg um „mindestens zwei weitere Prozentpunkte“ erhöhen. „Die durch den Krieg ausgelöste Angebotsverknappung bei Rohstoffen verschärft die pandemiebedingten Lieferstörungen“, erklärte OECD-Generalsekretär Mathias Cormann. Zudem befinde sich der europäische Energiemarkt „in einer extrem schwierigen Lage“.

UNO:

Der UN-Sicherheitsrat kam am 17. März zu einer weiteren Sitzung zusammen. Auf der Tagesordnung standen die russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine.