Militärforschung
  Venezuela - Warten auf die Gringos
 

Venezuela: Warten auf die Gringos

Gerhard Piper

25. Oktober 2025

Seit Ende August lässt der amerikanische Präsident seine Streitkräfte in der Karibik aufmarschieren: Flottenverband, Marineinfanterie, Luftstreitkräfte, Sondereinheiten und CIA-Agenten. Er hat die Absicht, den „anti-drug war“ zu eskalieren. Als erstes Angriffsziel ist Venezuela und seine linksgerichtete Regierung wieder einmal ins Visier geraten. Bisher wurden neun Transportboote der Drogenkuriere versenkt, dabei kamen mindestens 37 Personen aus mehreren Ländern Lateinamerikas ums Leben.

Venezuela

Venezuela ist mit seinen 28,4 Millionen Einwohnern aufgrund seiner Ölvorkommen eines der reichsten Länder der Welt, allerdings ist ein Großteil der Bevölkerung verarmt. Die korrupte Landesregierung, zunächst der Fallschirmjäger Oberstleutnant a. d. Hugo Rafael Chávez Frías (Amtszeit: ca. 14.4.2002 – 5.3.2013) und jetzt der frühere Busfahrer Nicolás Maduro Moros (Amtszeit: seit 8. März 2013) und seine sozialistischen „Bolivaristen“, plündern Land und Volk aus. Allein Chávez soll zu Lebzeiten rund 300 Milliarden Dollar unterschlagen haben.[1] Ein Teil der Bevölkerung hat das Land verlassen, um dem Terrorregime der „Partido Socialista Unido de Venezuela“ (PSUV) zu entgegen. So ist heutzutage die Parteielite als „Boliburguesía“ (ein Kunstwort für die „bolivarische Bourgeoisie“) verschrien. Während der Amtszeit von Chávez wurden noch verschiedene Programme einer fortschrittlichen Sozialpolitik aufgelegt, davon ist unter Maduro nichts mehr übriggeblieben. Nur noch Kanaillen der Linken lobpreisen die gescheiterten und verlogene bolivarianistische Variante der Korruption.

Im Februar und Oktober 1992 führte Cávez zwei Militärputschversuche durch, die beide scheiterten. Dafür musste Chávez eine zweijährige Haftstrafe absitzen. Ab 1994 engagierte er sich politisch in dem „Movimento V Republica“ (MVR) und konnte im Dezember 1998 auf legalem Wege die Präsidentschaft erringen. Im folgenden Jahr rief er die „bolivarianische Revolution“ aus, in Anklang an Simón José Antonio de la Santísima Trinidad Bolívar y Ponte(-Andrade) (y) Palacios y Blanco (Kurzname: Simón Bolívar) (Lebensdaten: 24. Juli 1783 bis 17. Dezember 1830). Als „el Liberador“ führte Bolivar, der aus Caracas stammt, die Unabhängigkeitskriege gegen die spanischen, kolonialistischen „Conquistadores“ in Venezuela, Kolumbien, Panama, Ecuador, Peru und Bolivien, das nach ihm benannt ist: Nach seiner Machtübernahme überstand Chávez einen Putschversuch im Jahr 2002 und mehrere aufkommenden Putschgerüchte in den Jahren 2004 und 2009.

Trump drohte bei einer Pressekonferenz am 11. August 2017 in Bedminster mit einer Militäraktion gegen Venezuela:

„We have troops all over the world in places that are very far away. Venezuela is not very far away and the people are suffering and they're dying. (…) We have many options for Venezuela including a possible military option if necessary."

Trump erklärte gegenüber Pressevertretern, er würde eine Militäroption nicht ausschließen (engl: „not going to rule out”), vielmehr sei dies für die USA “certainly something that we could pursue“. [2]

Tatsächlich gab es - im Gegensatz zur Regierungspropaganda - keine entsprechenden Planungen der U.S.-Regierung, wie der Nationale Sicherheitsberater McMaster im Nachhinein berichtete:

"Before we left the room, Tillerson said: "Mr. President, lease don´t say anything about military options for Venezuela." As we walked past the swimming pool on the way to the press pool, I said, "Rex, you know that he is contrarian, and now the first thing he is going to say about Venezuela is that we are considering military options." Sure enough, when a reporter asked Trump about Venezuela, he said: "Venezuela is not very far away, and the people are suffering, and they´re dying. We have many options for Venezuela, including a possible military option, if necessary." Asked if it would be a U.S.-led military operation, Trump said, "We don´t talk about it, but a military operation, a military option is certainly something that we could pursue." (There were no military options under consideration.) (...)

Trump observed that Venezuela "is collapsing, their democratic institutions are being destroyed." He asked directly, "Why should we not do a military operation in Venezuela?""[3]

Noch am 15. August 2018 ermahnte Trump seinen Sicherheitsberater John Bolton: „Erledigen sie das. Das ist das fünfte Mal, dass ich sie darum bitte.“ Seine Interventionsabsichten begründete Trump damit, dass „es wirklich ein Teil der Vereinigten Staaten ist“.[4] Der verweigerte weiterhin den „Gehorsam“ und notierte für den 24. Januar 2019: „Die Dinge waren immer noch sehr in Bewegung, und je mehr Zeit verging, desto wahrscheinlicher war es, dass sich das Militär zersplitterte, und das war es, was wir wirklich brauchten. Ich glaube nicht, dass ich Trump zufriedengestellt habe, aber ich habe ihn zumindest zum Schweigen gebracht. Gott allein wusste, mit wem er sprach oder ob er gerade einen Anfall bekommen hatte, weil die Dinge noch ungewiss waren.“ Am Ende blieb es bei (Erdöl-)Sanktionen, während Maduro im Amt blieb.[5]

Angesichts der gefälschten Präsidentenwahlen in Venezuela 2020 überlegte Trump zeitweise, eine Intervention in dem südamerikanischen Land durchzuführen, um den Oppositionsführer Juan Gerardo Guaidó Márquez im Kampf gegen die autoritäre Regierung des „bolivarianischen“ Staatspräsidenten Maduro zu unterstützen. „Er meinte, es wäre „cool“ in Venezuela einzumarschieren“, berichtete General a. D. John Francis Kelly.

Wechselseitige Anschuldigungen

Regierung und Militär in Venezuela gelten als ausgesprochen korrupt. Regierungschef Nicolás Maduro Moros, Verteidigungsminister General Waldimir Padrino López (Amtsantritt: 24.10.2014) und Innenminister Diosdado Cabello Rondón werden von der U.S. Regierung als Anführer des „Cártel de los Soles“ eingeschätzt bzw. diskreditiert.[6] Nach Angaben von „Wikipedia“ ist diese Staats-, Partei- und Militärmafia insbesondere auf folgenden Gebieten aktiv:

„Der Begriff „Kartell der Sonnen“ wurde zum ersten Mal 1993 verwendet, und die Organisation besteht hauptsächlich aus hochrangigen Militäroffizieren, die eng mit dem internationalen organisierten Verbrechen verbunden sind. Sie sind in Aktivitäten wie Drogenhandel, illegalen Bergbau und Treibstoffschmuggel verwickelt. Sie greifen nicht nur aktiv in den illegalen Drogenhandel ein, sondern kontrollieren auch die Bergbauaktivitäten mehrerer Staaten und sind direkt an der Gewinnung und dem Schmuggel von Gold, Coltan, Edelsteinen und anderen Mineralien beteiligt.“[7]

Die USA strengten schon 2019 einen Drogenprozess gegen López an.[8] Im Mai 2015 wurde bekannt, dass US-amerikanische Behörden Cabello des Kokainhandels und der Geldwäsche verdächtigten.[9] Neben dem „Cártel de los Soles“ gibt es noch die Gruppierung „Tren de Aragua“(TdA), die bisher durch eher kleinere Drogengeschäfte aufgefallen ist. Viele ihrer Mitglieder sitzen ein im Gefängnis von Tocorón. Unklar ist, in welchem Umfang sie mit den venezolanischen Sicherheitsdiensten verbandelt ist, da sie u. a. die venezolanische Exilgemeinde unter Druck setzt. Mitte März 2025 hatte die US-Regierung 238 mutmaßliche Mitglieder einer venezolanischen Bande aus den Vereinigten Staaten nach El Salvador abgeschoben.

Präsident Trump hatte Anfang 2025 behauptet, die venezolanische Regierung würde die Gang „Tren de Araguas“ (TdA) unterstützen und ihre Mitglieder massenhaft in die USA entsenden. Dieser Einschätzung hatten die beiden „Deputy Director of National Intelligence“ (DDNI) Mike Collins und Maria Langan-Riekhof in einer nachrichtendienstlichen Studie am 26. Februar 2025 widersprochen. Beide wurden daraufhin Mitte Mai 2025 von Tulsi Gabbard, die als „Director of National Intelligence“ (DNI) für die Koordinierung und Überwachung der sechzehn U.S. Geheimdienste zuständig ist, gefeuert. Die Trump-Regierung beharrte auf ihrer falschen Bewertung als Vorwand, um illegale Immigranten gemäß dem „Alien Enemies Act“ von 1798 ausweisen zu können.[10] Daher behauptete der Stabschef des „Office of the Director of National Intelligence“ (ODNI), Joseph Clay „Joe“ Kent, am 3. April 2025, es sei notwendig die frühere Einschätzung zu überdenken, so dass die U.S. Regierung wieder eine konstruierte Legitimationsbasis für ihr Vorgehen hätte: „We need to do some rewriting (…) so this document is not used against the DNI or POTUS.“[11] Zum Dank für seine verlogene Nibelungentreue wurde Kent am 30. Juli 2025 zum Nachfolger von Don M. Holstead als Leiter des „National Counterterrorism Center“ (NCTC) befördert. Armes NCTC.

Allerdings hat die U.S. Regierung bisher keinerlei Beweise für eine Verwicklung von Nicholas Maduro in den Drogenhandel vorlegen können. Soweit bekannt wurden 2015 lediglich zwei Neffen von Cilia Flores, der Ehefrau von Maduro, von der DEA wegen Schmuggels von 800 kg Kokain in die USA festgenommen und 2017 zu einer Haftstrafe von jeweils achtzehn Jahren verurteilt.[12] Bei den beiden Delinquenten handelte es sich um Franqui Francisco Flores und Efraín Campo Flores.[13]

Jedoch nahm Trump mit Beginn seiner zweiten Präsidentschaft am 20. Januar 2025 seine Vergeltungspolitik gegen Venezuela wieder auf. Noch im Januar Trump per „EO 14157“ das venezolanische Drogenkartell „Tren de Agua“ (TdA) per Präsidentendekret zu einer „terroristischen Vereinigung“ erklärt, um sich selbst zu ermächtigen, das U.S. Militär gegen die „Narcoterroristen“ einzusetzen.

Seit Januar 2025 wird zudem die zivile „Joint Task Force Vulcan“ (JTFV) des U. S. Justizministeriums (DOJ) und der Drug Enforcement Agency (DEA) gegen TdA eingesetzt. Die JTFV wurde bisher von John J. Durham geleitet, sein Stellvertreter ist Jeremy Isaac Franker.

Am 5. August 2025 verdoppelte die U.S. Regierung das Kopfgeld für die Ergreifung/Liquidierung von Maduro auf 50 Millionen Dollar. Angeblich hegt man in Washington die Hoffnung, dass Maduro von seinen korrupten Militärs umgebracht wird.

Am 7. August 2025 behauptete die U.S. Justizministerin Pamela Jo „Pam“ Bondi, der venezolanische Staatspräsident Maduro würde mit dem Syndikat zusammenarbeiten, diese Behauptung ist vermutlich falsch und dient lediglich Propagandazwecken. Diese Behauptung könnte dazu herhalten, einen größeren Militäreinsatz mit einer weitreichenderen Zielsetzung als „nur“ der Zerstörung von ein paar Drogenlaboren im Dschungel zu legitimieren.

Am 17. Oktober 2025 erklärte Trump, dass sich Maduro äußerst devot zeigte, wie der „Spiegel“ berichtete:

„Am Freitag sagte Trump, Maduro habe sich zuletzt um eine Deeskalation der Lage bemüht. Auf die Frage eines Reporters zu einem Bericht, wonach Maduro „alles“ angeboten habe, einschließlich der natürlichen Ressourcen des Opec-Mitglieds, um ein Abkommen mit den USA zu erzielen, antwortete Trump: „Er hat alles angeboten. Sie haben recht. Wissen Sie warum? Weil er sich nicht mit den Vereinigten Staaten anlegen will.““[14]

Gegenüber den amerikanischen Anschuldigungen verwehrte sich Maduro und nannte Trump einen „vulgären, erbärmlichen, rassistischen Cowboy“. Und am 8. September 2025 stellte die venezolanische Vizepräsidentin Delcy Eloína Rodríguez Gómez die rhetorische Frage: „How can there be a drug cartel if there´s no drugs here?“[15]

Auch die venezolanische Konfliktpartei tat ihr Übriges, um den Konflikt anzuheizen. Am 11. Januar 2025 drohte der venezolanische Machthaber Maduro beim Antifaschistischen Festival in Caracas mit einem Überfall auf die amerikanische Inselrepublik Puerto Rico. Dazu schlug er eine gemeinsame Militäraktion Venezuelas mit den kubanischen, nicaraguanischen und brasilianischen Streitkräften vor: „So wie im Norden eine Kolonisationsagenda besteht, haben wir eine Agenda der Befreiung, und diese Agenda wurde uns von Simón Bolívar geschrieben. Die Freiheit Puerto Ricos steht aus, und wir werden sie erreichen, mit den Truppen Brasiliens (…)“, erklärte Maduro.“[16]

Daraufhin bat die Gouverneurin von Puerto Rico, Jenniffer Aydin González-Colón, die U.S. Regierung um militärischen Beistand. Die U.S. Streitkräfte hatten nach einem tödlichen Zwischenfall im Jahr 1999 die Insel verlassen, nur noch die einheimische Nationalgarde ist verblieben. Gelegentlich laufen U.S. Kriegsschiffe den Hafen von Ponce an. Aber gegen eine drohende Remilitarisierung der Insel regt sich der Widerstand der Bevölkerung: „No to war“ und „No to military bases in P. R.“, heißt es.

Zum Schluss gab sich die venezolanische Regierung sehr versöhnlich. Sie soll den USA auch eine Kontrolle bzw. Beteiligung an der nationalen Ölförderung angeboten haben. Am 23. Oktober 2025 flehte Präsident Maduro um den Erhalt des Friedens und seiner Herrschaft: „Ja, Frieden. Ja, Frieden für immer. Frieden für immer. Kein verrückter Krieg, bitte.“[17]

Ablenkungsmanöver oder zweite Front?

Während die Drohungen der USA gegenüber Venezuela zunehmen, verschärft sich auch der Konflikt zwischen den USA und Kolumbien, als wäre unklar, gegen wen sich der Truppenaufmarsch tatsächlich richtet. Immerhin ist Kolumbien seit Jahren das Hauptanbaugebiet für Kokain.

Am 19. Oktober 2025 beschimpfte Trump auf „Truth Social“ Kolumbien, wobei er von „Columbia“ statt von Colombia“ sprach. Er bezeichnete den eher linksgerichteten kolumbianischen Regierungschef Gustavo Petro als „a thug and a bad guy“ und als „an illegal drug leader“. Er sei verantwortlich für „strongly encouraging the massive production of drugs, in big and small fields, all over Colombia”. Da Kolumbien der größte Kokainproduzent der Welt ist, muss man Trump hier durchaus beipflichten. Darüberhinaus bezeichnete Trump Petro „einen unbeliebten Führer mit einer frechen Klappe gegenüber Amerika“.

Trump drohte mit einer Einstellung der Entwicklungshilfe, die durch die diesjährigen Kürzungen bei der „United States Agency for International Development“ (USAID) sowieso schon eingeschränkt sind.[18] Schließlich sprach Trump eine verkappte Kriegsdrohung aus: Sollte die kolumbianische Regierung den Drogenanbau im Inland nicht unterbinden, würden „die USA das für ihn tun – und zwar nicht auf die sanfte Weise“: „He better watch it or we'll take very serious action against him and his country. (…) He has led his country into a death trap."[19] Am 24. Oktober verhängte das „U.S. Department of Treasury“ Sanktionen gegen Petro, seine Ehefrau und den kolumbianischen Innenminister Armando Alberto Benedetti Villaneda. [20]

Demgegenüber kritisierte Petro die mangelnde Drogenbekämpfung innerhalb der USA. Durch den umfangreichen Konsum der U.S. Amerikaner wurden die Verhältnisse in den Anbauländern verschärft. Petro gab sich auf „X“  selbstbewusst: „Es ist paradox, aber wir gehen keinen Schritt zurück und niemals auf die Knie.“[21]

Es blieb nicht bei Wortgeplänkeln: Ein Teil der Drogenboote, die die U.S. Navy im Verlauf des Jahres 2025 abfing, kam aus Kolumbien.

Am 21. Oktober 2025 griffen die U.S. Streitkräfte erstmals ein Drogenboot im Pazifik an. Dabei kamen die zwei Besatzungsmitglieder ums Leben. Vermutlich stammt das Boot aus Kolumbien. Welche Militäreinheiten des U. S. Pacific Command (PACOM) z. Zt. westlich der mittelamerikanischen Landbrücke patrouillieren und an dem Angriff beteiligt waren, wurde nicht mitgeteilt.[22]

Am 22. Oktober 2025 griffen die U.S. Pazifikstreitkräfte zum neunten Mal (bzw. zum zweiten Mal im Pazifik) ein Drogenboot an. Diesmal kamen drei Besatzungsmitglieder ums Leben. Damit stieg die Gesamtzahl der Todessopfer auf wenigstens 37 Personen.[23]

Angesichts der jüngsten Spannungen zwischen den USA und Kolumbien dürfte sich das Land nicht mehr als U.S.-Aufmarschgebiet zur Verfügung stellen, sondern muss damit rechnen, selbst zum Angriffsziel zu werden. Im Rahmen dieser Kehrtwende stellt sich die Frage, in welchem Umfang die kolumbianischen Militärs bereit sind, die Venezolaner im Kriegsfall zu unterstützen.

Auch Kuba entwickelt sich zu einem indirekten Akteur innerhalb der Krise. Hier wurde im Oktober der Chinese Zhi Dong Zhang festgenommen. Dieser gilt als Hauptlieferant von dem Betäubungsmittel Fentanyl in die USA. „Bruder Wang“ hatte die mexikanischen Kartelle „Sinaloa“ in Culiacán und das „Cártel de Jalisco Nueva Generación“ (CJNG) beliefert und war im Oktober 2024 festgenommen worden. Die korrupte mexikanische Justiz entließ ihn aus dem Gefängnis und stellte ihn unter Hausarrest. Daraufhin setze sich Zhi nach Kuba ab, wo er erneut aufgespürt und festgenommen wurde. In den USA besteht ein Haftbefehl gegen den Drogenhändler.

SOUTHCOM

Am 8. August unterzeichnete Trump eine Geheimdirektive zur Vorbereitung eines möglichen Militäreinsatzes.[24] Dazu meinte Ryan C. Berg vom „Center for Strategic and International Studies“(CSIS) in Washington: „Diese Regierung hat schon seit einiger Zeit signalisiert, dass es einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise geben würde, wie wir Sicherheitsoperationen in der westlichen Hemisphäre durchführen.“[25] Mitte September drohte Trump Venezuela mit „unabsehbaren Konsequenzen“.[26]

Für eine U.S. Militärintervention wäre das „U.S. Southern Command“ (USSOUTHCOM) mit Hauptquartier in Doral (Florida) zuständig. Kommandeur ist z. Zt. Admiral Alvin Holsey (Amtszeit: seit 7. November 2024). Am 16. Oktober 2025 kündigte Verteidigungsminister Peter Brian „Pete“ Hegseth an, dass Admiral Holsey zum Jahresende 2025, also zwei Jahre früher als ursprünglich geplant, aus dem aktiven Dienst ausscheiden werde. „Mit Wirkung zum 12. Dezember 2025 werde ich aus der US-Marine ausscheiden,“ erklärte Admiral Holsey, der auf eine Dienstzeit von 37 Jahren zurückblicken kann.[27] Holsey soll moniert haben, man habe für den Abschuss von Drogenbooten keine hinreichende Rechtsgrundlage.[28] Dazu meinte der Sprecher der Demokraten im Verteidigungsausschuss des Senats, John Francis „Jack“ Reed: „Admirals Holseys Rücktritt vertieft nur meine Sorge, dass diese Regierung die teuer erkauften Lehren früherer US-Militäreinsätze und den Rat unserer erfahrensten Militärs ignoriert.“[29]

Die Personalstärke des SOUTHCOM-Kommandostabes beträgt ca. 850 militärische und ca. 130 zivile Mitarbeiter. Der Stab ist nun mit der Fertigstellung entsprechender „Operational Plans (OPLANs) und der Erstellung von „Contingency Operational Plans“ (CONPLANS) für alle möglichen Szenarien beschäftigt. Die fertigen Planungsentwürfe wurden dem Präsidenten bereits zur Zustimmung vorgelegt.

Eine „Joint Interagency Task Force South“ (JIATF South) unter dem Kommando von Konteradmiral Jeff Randall von der „U.S. Coast Guard“. Sein Hauptquartier befindet sich auf der Naval Station Key West (Truman Annex) in Florida koordiniert die Drogenbekämpfung der einzelnen beteiligten Behörden und des Militärs. Sie ist für die Identifizierung und Lokalisierung der Drogenboote im Rahmen von „Detection and Monitoring Operations“ (D&M) zuständig. Dazu setzt sie ihr Aufklärungssystem MARTILLO ein.

Die Drogenbekämpfung in Lateinamerika wird zukünftig SOUTHCOM entzogen. Stattdessen wird eine neue Joint Task Force (JTF) aufgestellt, die der „Marine Expeditionary Force II“ (MEF II) in Camp Lejeune zugeordnet wird. Die zukünftige Task Force soll folgende Aufgaben bewältigen:

„Key objectives of the new JTF include:

- Identifying narcotics trafficking patterns to interdict illegal shipments of narcotics before they reach the U.S. and partner-nation territories using intelligence, surveillance, and reconnaissance aircraft.

- Expanding real-time intelligence fusion among U.S. military, federal law enforcement, and partner-nation agencies.

- Conducting joint training to improve interoperability among U.S. military services and increase rapid-response posture.

- Enhancing partner-nation counter narcotics operations capacity through advisory teams and combined operations.”[30]

Weitere Kommandoposten befinden sich in Fort Buchanan, Guaynabo (Puerto Rico) und dem Fliegerhorst Soto Cano (Honduras), wo eine „Joint Task Force Bravo“ (JTF Bravo) disloziert ist. Zusätzlich gibt es vorgeschobene „Forward Operating Locations (FOL) u. a. in Comalapa (El Salvador), auf dem Fliegerhorst Manta (Ecuador) (früher USAF-Basis mit 475 Mann, angeblich im September 2009 offiziell eingestellt) und auf den Inseln Aruba und Curaçao.[31]

Die U.S. Streitkräfte haben seit Ende August/Anfang September rund 10.000 Soldaten in der Region zusammengezogen.[32] Während der Aufmarsch in der Karibik relativ gut dokumentiert ist, liegt über den (mittelbar beteiligten) U.S. Marinestreitkräften vor der Westküste Mittelamerikas ein Nebelschleier.

Die „U.S. Pacific Fleet“ (USPACFLT) unter dem Kommando von Admiral Stephen Thomas Koehler (Amtszeit: seit 4. April 2024) operiert hier im weiteren Umkreis mit ihrer „Third Fleet“ unter dem Kommando von Vizeadmiral John Fredric G. Wade (Amtszeit: seit 6. Juni 2024), Sein Flottenhauptquartier befindet sich auf der Naval Base Point Loma (NBPL) bei San Diego (Kalifornien) und agiert vor der Küste von Mexiko. Weiter südlich ist das „U.S. SOUTHCOM“ mir seiner „Fourth Fleet“ vor den Küsten Lateinamerikas präsent. Diese Flotte steht unter dem Kommando von COMUSNAVSO Konteradmiral Carlos A. Sardiello (Amtszeit: seit Juli 2024) mit Hauptquartier auf der Naval Station Mayport auf der San Pablo Island bei Jacksonville (Florida).

- Special Forces

Als Eingreifverbände stehen die Spezialeinheiten des „Special Operations Command South“ (SOCSOUTH) einsatzbereit zur Verfügung. SOCSOUTH hat sein Hautquartier auf dem Fliegerhorst Homestead (Florida). Zu den Spezialeinheiten zählen u. a. die 1.400 „Green Berets“ der „7th Special Forces Group (Airborne)“ (7th SFG[A]) in Fort Bragg, die Delta-Kompanie des „160. Special Operations Aviation Regiment (Airborne)“ (160th SOAR) auf dem alten Marinestützpunkt in Ceibo (Puerto Rico) (früh. Bez.: Roosevelt Roads) und die „SEALs“ der „Naval Special Warfare Unit FOUR“ (NSWU-4), die ebenfalls auf dem Marinestützpunkt in Ceiba disloziert ist.

Derweil laufen die Angriffsvorbereitungen. Das „160th Special Operations Aviation Regiment (Airborne)“ (160th SOAR) „Night Stalkers““ ist mit zahlreichen Stealth-Hubschraubern ausgerüstet, u. a. MH-6(M) LITTLE BIRD (inoffz. Bez.: KILLER EGG) und MH-60 SEA HAWK. Die Einheit bereitet sich darauf vor, die Agenten des „Special Activities Centers“ (SAC) der CIA und die Sondereinheiten des SOCSOUTH hinter den feindlichen Linien abzusetzen.

Ein Teil der verfügbaren Sondereinheiten ist an Bord der „MV Ocean Trader“ des „U. S. Military Sealift Command“ (MSC) eingeschifft. Es handelt sich um rund 150 Mann.

- CIA-Kräfte

Am 15. Oktober 2025 wurde bekannt, dass Präsident Trump den Einsatz der „Central Intelligence Agency“ (CIA) in einem „presidential finding“ angeordnet hat. Trump hatte sich zunächst geweigert, einen Bericht der „New York Times“ zu bestätigen, wonach er die CIA mit verdeckten Operationen gegen die Regierung von Nicolás Maduro beauftragt habe. Kurz darauf verkündete er dann doch, CIA-Einsätze in Venezuela autorisiert zu haben. „Aber wir werden sie auch auf dem Land stoppen,“ erklärte Trump im Weißen Haus.[33] Und: „Wir haben jetzt sicherlich das Land im Blick, da wir das Meer sehr gut unter Kontrolle haben.“[34]

Nach Angaben des früheren CIA-Agenten Marc Polymeropoulos können die Geheimdienstler ein ganzes Spektrum an Operationen durchführen: Drohneneinsätze, Sabotageaktionen oder – im Rahmen der Psychologischen Kriegsführung – „influence operations“, um die Kräfte der Opposition zu stärken oder das Regierungslager zu schwächen. Die CIA spricht hier von Operationen „find, fix and finish“. Michael Patrick „Mick“ Mulroy, ehemaliger “Paramilitary Operations Officer” (PMOO) der CIA erklärte dazu: „The parameters of the authorities are laid out in the finding. (…) But there really isn't any limitations, and it does not need congressional approval.”[35]

Innerhalb der CIA-Operationsabteilung („Directorate of Operations“ – DO), die derzeit von David Marlowe geleitet wird, ist das „Special Activities Center“ (SAC) für die Durchführung von Sonderaufträgen zuständig. Das SAC gliedert sich in zwei Organisationseinheiten: Die “Special Operations Group” (SAC/SOG) ist für paramilitärische Kampfeinsätze (Aufklärung, Mord, Anschläge, Sabotage, Hinterhalte, etc.) zuständig, die „Political Action Group“ (SAC/PAG) für psychologische Kriegsführung, Wahlmanipulation, Parteienfinanzierung, etc.. SAC hat mehrere hundert Mitarbeiter. Es handelt sich meist um Veteranen des „1st Special Forces Operational Detachment-Delta (Airborne)“ (1st SFOD-D [A]) (Kurzname: Delta Force) und der „United States Naval Special Warfare Development Group“ (NAVSPECWARDEVGRU oder DEVGRU) (früh. Bez.: SEAL Team SIX [SEAL = Sea, Air, Land]). Sie erhalten bei Eintritt in das SAC eine Zusatzausbildung, das „Clandestine Service Trainee“-Programm (CST). Die Einsatzkräfte können zu Lande, zu Wasser oder in der Luft eingesetzt werden.[36]

Nach der Ankündigung des U.S. Präsidenten warf der venezolanische Staatspräsident Nicolás Maduro der CIA vor, sie würde Operationen innerhalb Venezuelas durchführen. Er bezichtigte zurecht die US-Regierung, sie würde einen „psychologischen Krieg“ führen, um das südamerikanische Land einzuschüchtern. Es handele sich um eine „ungeschickte und grobe interventionistische Politik“ mit dem Ziel eines Regimewechsels.[37] „Aber unser Volk ist klar, geeint und wachsam. Es hat die Mittel, diese offene Verschwörung gegen den Frieden und die Stabilität Venezuelas einmal mehr zu besiegen,“ erklärte Maduro im Staatsfernsehen.[38]

Verteidigungsminister General Waldimir Padrino López erklärte am 23. Oktober 2025: „Wir wissen, dass die CIA auf venezolanischem Boden präsent ist. (…) (Die USA) „können noch so viele CIA-Agenten in geheimen Einsätzen an jeden beliebigen Ort des Landes schicken, jeder Versuch wird scheitern.[39]

- Marineinfanterie

Zum Truppenaufgebot gehören insbesondere die 2.200 Marines der „22nd Marine Expeditionary Unit (Special Operations Capable)“ (22nd MEU) aus Camp Lejeune (North Carolina) und Camp New River (Jacksonville, North Carolina).[40] Kommandeur des Verbandes ist Oberst Thomas N. Trimble (Amtszeit: seit 12. Juli 2023). Die 22nd MEU gliedert sich u.a. in die „Marine Medium Tiltrotor Squadron 263 (Reinforced)“, das „Combat Logistics Battalion 26“ und das „Battalion Landing Team, 3rd Battalion, 6th Marine Regiment“.[41] Sie ist der „Marine Expeditionary Force II“ (MEF II) unter dem Kommando von Generalleutnant Calvert L. Worth Jr. (Amtszeit: seit 2. August 2024) mit Hautquartier auf dem „Marine Corps Base Camp Lejeune“ unterstellt.

Sie sind an Bord des Landungsschiffes „IWO JIMA“ eingeschifft. Das Schiff kreuzt derzeit vor der Küste Puerto Ricos, wo die Marines die Möglichkeit nutzten, letzte Militärübungen abzuhalten. Mehrere hundert weitere Marineinfanteristen befinden sich an Bord der Docklandungsschiffe LPD 17 „USS SAN ANTONIO“ und LPD-28„USS FORT LAUDERDALE“. Hunderte Soldaten können nicht zeitlich unbefristet an Bord von Kriegsschiffen eingepfercht bleiben, so dass der Beginn eines Krieges nicht beliebig verschoben werden kann, sondern gegebenenfalls abgebrochen werden muss.

- Fallschirmjäger der U.S. Army

Im Bedarfsfall kommen die Fallschirmjäger der U.S. Army hinzu. Es handelt rund 14.000 Fallschirmjäger der „82nd Airborne Division“ (Fort Bragg, North Carolina) mit ihren fünf Brigaden und die Luftlandesoldaten der „101st Airborne Division (Air Assault)“ (Fort Campbell, Kentucky) mit ihren drei „Infantry Brigade Combat Teams“ (IBCT) und ihrer umfangreichen Hubschrauberflotte.

- U.S. Flottenverband

-- PHIBRON 8

Ab Ende August/Anfang September 2025 hat die U.S. Navy ihre Marinepräsenz vor der venezolanischen Küste verstärkt. Zur Zeit schippern mindestens zehn Überwasserschiffe (USS = United States Ship) und ein U-Boot herum. Es handelt sich um die „Amphibious Squadron EIGHT“ (PHIBRON 8 ) mit der Task Force des Landungsschiffes „USS IWO JIMA“. Kommandeur der PHIBRON 8 ist z. Zt. Captain Christopher M. „Chris“ Farricker (Amtszeit: seit dem 5. Dezember 2024). Der Flottenverband hatte zuvor eine „Composite Training Unit Exercise“ (COMPTUEX) im Atlantik abgeschlossen.

Über die Gliederung einer PHIBRON im Allgemeinen heißt es bei „Wikipedia“:

„In modern times, a U.S. PHIBRON usually consists of three amphibious ships, typically one Landing Helicopter Dock (LHD), a Dock landing ship (LSD) and an Amphibious transport dock (LPD). When the ships of a PHIBRON are loaded up with the forces of a Marine Expeditionary Unit and some additional Navy units (including a Tactical Air Control Squadron (TACRON) detachment and landing craft from a Naval Beach Group two or more of either a Assault Craft Units (ACU), Beachmaster Units (BMU), Special Warfare Group (SWG), Explosive Ordinance Disposal Team (EOD), and Fleet Surgical Team (FST). The unit is designated as an Amphibious ready group (ARG) for deployment capability. The officer in charge of a PHIBRON is designated COMPHIBRON (#) or Commander Amphibious Squadron (#) and acts as the commodore for all ships in the ARG.“[42]

Die PHIBRON 8 umfasst derzeit folgenden Schiffsbestand:

- Raketenkreuzer CG 70 „USS LAKE ERIE“, TICONDEROGA-Klasse, mit zwei 61-Zellen Werferanlagen Mk 41 für verschiedene Flugkörpertypen (u.a. BGM-109 TOMAHAWK), es ist anzunehmen, dass die „LAKE ERIE“ als Flagschiff der Task Force fungiert. Kommandeur des Kreuzers ist seit Ende 2024 Captain Drew A. Borovies.

- Lenkwaffenzerstörer DDG 102 „USS Sampson“, ARLEIGH-BURKE-Klasse der Version Flight IIA, das Schiff hat eine Länge von rund 155 m und ist mit dem AEGIS-System ausgerüstet, es verfügt über mehrere Rohrwaffen: ein Geschütz 127-mm Mk. 45, 1-2 Bordmaschinenkanonen PHALANX und 2 Kanonen 25-mm M242 BUSHMASTER und Mk. 41 Werferanlage mit 90 bis 96 Rohren zum Verschuss verschiedener Flugkörper. Hinzu kommt ein Bordhubschrauber. Zur Besatzung gehört ein „Visit, Board, Search and Seizure Team“ (VBSS), außerdem befindet sich an Bord ein „Law Enforcement Detachmen“ (LEDET) der „Coast Guard“. Anfang September schipperte der Zerstörer vor Panama City.

- Lenkwaffenzerstörer DDG 106 „USS STOCKDALE“ ARLEIGH-BURKE-Klasse der Version Flight II. Der Zerstörer stieß als letztes zu dem Flottenverband und war Anfang Oktober in einem puerto-ricanischen Hafen festgemacht.[43]

- Lenkwaffenzerstörer DDG 107 „USS GRAVELY“, ARLEIGH-BURKE-Klasse der Version Flight IIA, das Schiff ist ausgestattet wie die DDG 102. Hinzu kommt ein Bordhubschrauber MH-60R Sea Hawk der „Helicopter Maritime Squadron 74“ (HSM 74). Am 26. Oktober wird das Schiff im Hafen von Port of Spain (Trinidad & Tobago) erwartet, hier sollen die Marines mit den nationalen Streitkräften der Inselgruppe eine Übung abhalten.

- Lenkwaffenzerstörer DDG 109 „USS JASON DUNHAM“, ARLEIGH-BURKE-Klasse der Version Flight IIA, das Schiff ist ausgestattet wie die DDG 102.

- Landungsschiff LHD 7 „USS IWO JIMA“, Wasp-Klasse mit einer Länge von 257 m. Kapitän des Landungsschiffes ist Captain Richard Haley, der erst am 13. Juni 2025 das Kommando von Captain Brian Hamel übernommen hat. Das Schiff ist mit mehreren Waffensystemen zur Luftverteidigung (RIM-7 SEA SPARROW, RIM-116 ROLLING AIRFRAME MISSILE [RAM], Bordkanonen 25 mm Mk 38, etc.) ausgestattet.

An Bord der „USS IWO JIMA“ sind 2.200 Marines der „22nd Marine Expeditionary Unit“ (22nd MEU) eingeschifft.[44]

Außerdem ist ein gemischter Flugverband eingeschifft: 6 Kampfflugzeuge AV-8B HARRIER II der Kampfstaffel VMM 263, 12 MV-22B OSPREY für den Truppentransport und mehrere Hubschraubertypen: mindestens 1 MH-60-S SEAHAWK der Staffel HSC 26, 4 Kampfhubschrauber AH-1W/Z SUPER COBRA/VIPER, 4 schwere Transporthubschrauber CH-53E/K SUPER STALLION der „Marine Heavy Helicopter Squadron“ HMH-461, 3 bis 4 Mehrzweckhubschrauber UH-1Y VENOM. Außerdem führt das Schiff mehrere Landungsboote mit: 3 Luftkissenlandungsboote „LANDING CRAFT AIR CUSHION“ (LCAC) oder „LANDING CRAFT MECHANIZED“ (LCM). Das Schiff kann bis zu 1.871 Marineinfanteristen unterbringen.

Die „Amphibious Ready Group“ (ARG) bzw. „Expeditionary Strike Group“ (ESG) um das Landungsschiff „IWO JIMA“ hat am 14. August seinen Heimatstützpunkt Norfolk verlassen. Die ARG/ESG kreuzt derzeit vor Puerto Rico; die eingeschifften Marines nutzten die Möglichkeit, um in Puerto Rico Übungen abzuhalten.

- Docklandungsschiff LPD 17 „USS SAN ANTONIO“, SAN ANTONIO-Klasse. Das Schiff besitzt zwei Startanlagen für Flugabwehrraketen und zwei 30-mm Geschütze. Das Schiff kann 1-2 Flugzeuge (HARRIER oder OSPREY) oder mehrere Hubschrauber (CH-46 SEA KNIGHT, AH-1 SEA COBRA oder CH-53 SEA STALLION) mitführen. Hinzu kommen mehrere Landungsboote (LCAC oder LCU) oder Amphibienpanzer AAV7. Zusätzlich zur Schiffsbesatzung aus 360 Matrosen kann das Schiff 699 bis 800 Marineinfanteristen zu ihrem Einsatzort transportieren. Anfang Oktober 2025 hatte es in Puerto Rico festgemacht.

- Docklandungsschiff LPD-28„USS FORT LAUDERDALE“, SAN ANTONIO-Klasse, Ausrüstung von „USS SAN ANTONIO“. An Bord befinden sich 650 Marines.

- Zuletzt stieß das Küstenverteidigungsschiff LCS 21 MINNEAPOLIS-SAINT PAUL der FREEDOM-Klasse zur Task Force. Das Schiff hat eine Länge von 118 m. Es hat eine Stammbesatzung von 35 bis 50 Mann und kann Einsatzkräfte in einer Stärke von 75 Mann aufnehmen. Neben der Schiffsbewaffnung (57mm Kanone Mk 110 und Abwehrraketen RIM-116 RAM) befördert das Schiff Festrumpfschlauchboote (engl.: Rigid Hull Inflatable Boat – RHIB) und zwei Hubschrauber vom Typ MH-60R/S SEAHAWK. Außerdem besitzt das Schiff mehrere Aufklärungsdrohnen des Typ MQ-8 FIRE SCOUT.

- Hinzu kommt das Tankschiff T-AO 196 USNS KANAWAH der HENRY J. KAISER-Klasse mit einer Länge von 206 m. Das Schiff hat ein Fassungsvermögen von 3,4 Millionen Litern.

- U-Boot SSN 750 „USS NEWPORT NEWS“ der LOS ANGELES-Klasse. An Bord befinden sich 127 Mann. Das Schiff verfügt über einen Atomantrieb. Es ist u. a mit 12 Rohren zum Abschuss von Flugkörpern (u.a. BGM-109 TOMAHAWK) ausgerüstet.

-- Flugzeugträgerverband

Es war von vornherein klar, dass die USA keine Intervention in Venezuela wagen würde, ohne einen Flugzeugträger in petto zu haben, obwohl die Massenmedien darüber nichts berichteten. Die Frage blieb, welcher der vier Träger der U.S. Atlantikflotte dafür in Frage kommen würde. Zunächst fiel der Verdacht auf die CVN 69 USS Dwight D. EISENHOWER“ der NIMITZ-Klasse, Sie war am Kriegsschauplatz am nächsten dran. So befand sich die „USS EISENHOWER“ seit Anfang des Jahres für PIA-Wartungs- und Reparaturarbeiten im „Norfolk Naval Shipyard“ (NNSY) in Virginia. Allerdings war sie danach im Einsatz gegen die Huthi-Rebellen im Roten Meer und kehrte schließlich am 14 Juli 2024 zu ihrem Heimathafen, zurück, wo nach dem monatelangen Kampfeinsatz die obligatorischen Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten durchgeführt wurden. Seit wann das Schiff wieder einsatzbereit ist und wo es sich aktuell befindet ist hier nicht bekannt.

An Bord der „USS Dwight D. EISENHOWER“ befindet sich vermutlich das „Carrier Air Wing 2“ (CVW 2). Der Flugzeugträger ist das Flaggschiff der „Carrier Strike Group 2“ (CSG 2). Diese bestand im März 2025 aus folgenden Begleitschiffen: Dem Lenkwaffenkreuzer CG 58 „USS PHILIPPINE SEA“, dem Lenkwaffenzerstörer DDG 87 „USS MASON“, dem Lenkwaffenzerstörer DDG 107 „USS GRAVELY“ (s. o.) und einem unbekannten U-Boot.[45]

Am 24. Oktober 2025 wurde offiziell bekanntgegeben, dass nicht die „USS Dwight D. EISENHOWER“ zum Einsatz kommen soll, sondern die CVN 78 „GERALD R. FORD“. Möglicherweise kommen auch beide Trägergruppen zum Einsatz. Wo sich die „USS EISENHOWER“ derzeit befindet, ist unklar. Der letzte aktuelle Eintrag für diesen Träger auf der amtlichen Webseite des „Commander, Naval Air Force Atlantic“ ist schon fast eineinhalb Jahre alt.[46]

Die CVN 78 „USS GERALD R: FORD“ ist das Typschiff der FORD-Klasse und mit 337,1 m Länge, einer Breite des Flugdecks von 78 m und einer Wasserverdrängung von 100.000 t das größte und teuerste jemals gebaute „Waffensystem“ der Welt. Kommandant des Schiffes ist Captain David W. Skarosi (Amtszeit: seit dem 12. Mai 2025). Das Schiff wurde erst am 22. Juli 2017 in Dienst gestellt. Die Baukosten für das Schiff betrugen – nach offiziellen Angaben - 13.000.000.000 Dollar. Das Schiff hat eine Besatzung von 4.539 Mann. Das Schiff wird über zwei Atomgeneratoren A1B und Propeller angetrieben. Zur Selbstverteidigung verfügt der Träger über 3 Bordmaschinenkanonen PHALANX BLOCK 1B, 2 Raketenwerfer RIM-116 RAM, 2 Raketenwerfer RIM-162 EVOLVED SEA SPARROW und 4 Mk38 Maschinenkanonen sowie 4 schwere MGs M2.

Das Schiff kann bis zu 90 Flugzeuge aufnehmen. Zur Zeit befindet sich das Carrier Air Wing EIGHT (CVW-8) (Leitwerkskennung: „AJ“) an Bord. Geschwaderkommodore ist Captain David J. Dartez (Amtszeit: seit dem 6. August 2024) Das Trägergeschwader hat folgende Gliederung:
- Strike Fighter Squadron VFA-31 „Tomcatters” mit F/A-18E SUPER HORNET
- Strike Fighter Squadron VFA-37 „Ragin´ Bulls” mit F/A-18E SUPER HORNET
- Strike Fighter Squadron VFA-87 „Golden Warriors” mit F/A-18E SUPER HORNET
- Strike Fighter Squadron VFA-213 „Black Lions” mit F/A-18F SUPER HORNET
- Electronic Attack Squadron VAQ-142 „Grey Wolves” mit EA-18G GROWLER
- Airborne Command and Control Squadron VAW-124 „Bear Aces” mit E-2C/D HAWKEYE
- Helicopter Maritime Strike Squadron HSM-70 „Spartans” mit MH-60R SEAHAWK
- Helicopter Sea Combat Squadron HSC-9 „Tridents” mit MH-60S SEAHAWK
- Detachment 1 der Fleet Logistic Support Squadron VRC-40 „Rawhides” mit C-2A GREYHOUND.[47]

Die USS GERALD R. FORD ist das Flaggschiff der „Carrier Strike Group 12“ (CSG-12), die aus mehreren Begleitschiffen des Trägers besteht. So verließ der Flugzeugträger mit seiner „CSG) am 24. Juni 2025 seinen Heimathafen Norfolk. Am 19. Juli 2025 passierte er die „Straße von Gibraltar“, um ins Mittelmeer einzulaufen. Hier patrouillierte er während des laufenden Nahost-Konfliktes. Während dieser Zeit wurde der Träger von fünf Lenkwaffenzerstörern der ARLEIGH-BURKE-Klasse begleitet: DDG 57 USS MITSCHER, DDG 72 USS MAHAN, DDG 81 USS WINSTON S. CHURCHILL, DDG 96 USS BAINBRIDGE und DDG 98 USS FOREST SHERMAN.

Danach verlegte die Trägergruppe in die Nordsee, wo der Verband am 17. August eintraf. Diesmal wurde die USS GERALD R. FORD – soweit bekannt - nur noch von folgenden Lenkwaffenzerstörern begleitet: DDG 72 USS MAHAN, DDG 81 USS WINSTON S. CHURCHILL und DDG 96 USS BAINBRIDGE. Außerdem stieß das Kampfunterstützungsschiff T-AOE-6 USNS SUPPLY (SUPPLY-Klasse) des „Military Sealift Command“ am 23. August 2025 zu dem Verband hinzu. Nicht zuletzt verstärkte der Versorger T-AKE 12 USS WILLIAM MCLEAN (LEWIS-AND-CLARK-Klasse) den Verband.[48] Die Dislozierung in der nördlichen Nordsee vor der Küste Norwegens wurde gesehen als Reaktion auf das russische Manöver „SAPAD 2025“ und die andauernden, hybriden Provokationen der Russen in der Ostsee und gegen Nordeuropa. Mittlerweile wird der Schiffsverband in der Karibik erwartet. Bisher wurde nicht bekanntgegeben, wann er dort eintreffen wird.

- Lenkwaffenzerstörer DDG 72 USS MAHAN, ARLEIGH-BURKE-Klasse, Version Flight II

- Lenkwaffenzerstörer DDG 81 USS WINSTON S. CHURCHILL, ARLEIGH-BURKE-Klasse, Version Flight IIA

- Lenkwaffenzerstörer DDG 96 USS BAINBRIDGE, ARLEIGH-BURKE-Klasse, Version Flight IIA

- Kampfunterstützungsschiff T-AOE-6 USNS SUPPLY (SUPPLY-Klasse)

- Versorger T-AKE 12 USS WILLIAM MCLEAN, LEWIS-AND-CLARK-Klasse mit einer Länge von 210 m bei einer Breite von 32,3 m, Schiff zur Versorgung mit maximal 6.000 t Fracht und Munition.

-- SOF-Geisterschiff „MV Ocean Trader”

Hinzu kommt die „MV Ocean Trader“ des „U. S. Military Sealift Command“ (MSC). Die „MV Ocean Trader“ wurde 2010 vom „Odense Steel Shipyard“ als ziviles Handelsschiff mit dem Namen „Cragside“ für die Reederei „Maersk“ gebaut. Das Schiff hat eine Länge von 193 m bei einer Breite von 26 m. Im November 2013 erwarb die U. S. Navy das Schiff und baute es zu einer Basis für maritime Sondereinsätze um. Neben den 50 Matrosen der Stammbesatzung kann es bis zu 159 Mann der Special Forces, insbesondere SEALs, und ihre Ausrüstung aufnehmen. So verfügt das Schiff um Hangars für Transporthubschrauber vom Typ MH-53E SEA STALLION, Zodiacs, Combat-Craft-Assault-Boote (CCA) und Jet Skis. Außerdem ist das Schiff für SIGINT-Operationen ausgerüstet und kann eine Stabszelle von 60 Mann aufnehmen.[49] Im September 2025 operierte das Schiff im Raum der Virgin Islands.[50] Mittlerweile ist es vor Trinidad & Tobago aufgetaucht.

-- Dauerhaft in der Karibik dislozierte Schiffe

Hinzu kommen weitere Schiffe, die in der Karibik disloziert sind:

- Das Landungsschiff LCU 2011 USAV WILSON WHARF der RUNNYMEDE-Klasse ist in Guantánamo (Kuba) disloziert. Das Schiff hat bei einer Länge von 53 m eine Breite von 13 m. Es könnte beispielsweise 5 Kampfpanzer M1 ABRAHMS transportieren.

- Das Küstenverteidigungsschiff LCS 13 USS WICHITA der FREEDOM-Klasse ist in Guantánamo (Kuba) disloziert.

- Das Versorgungsschiff T-AO 187 USNS HENRY J. KAISER ist in Guantánamo (Kuba) disloziert.

- Das Versorgungsschiff T-AO 188 USNS JOSHUA HUMPHREY der HENRY J. KAISER-Klasse ist an der Südküste Puerto Ricos disloziert.

- Zwei namentlich unbekannte Schiffe der „U.S. Coast Guard“ (USCG) sind an der Nordküste Puerto Ricos disloziert.

- U.S. Air Force

Die USAF hat mehrere Flugzeuge in der Region disloziert, die in den letzten Wochen verstärkt wurden:

An der Westküste Floridas ist mindestens ein Aufklärungsflugzeug vom Typ E-2 SENTRY AWACS disloziert.

An der Südküste Floridas ist mindestens ein Aufklärungs- und Abhörflugzeug vom Typ RC-135V/W RIVET JOINT disloziert.

Hinzu kommen sechs oder sieben Langstreckendrohnen vom Typ MQ-9 REAPER, die zu Aufklärungs- und Kampfzwecken eingesetzt werden können. Die typische Bewaffnung besteht aus zwei lasergelenkten 500-Pfund-Lenkbomben des Typs GBU-12 PAVEWAY II und vier lasergelenkten, panzerbrechenden Luft-Boden-Raketen AGM-114 HELLFIRE. Damit kann die REAPER rund 15 Stunden in der Luft bleiben, bei Bedarf bewegliche Ziele verfolgen, erfassen und bekämpfen. Die Drohnen wurden auf dem Rafael Hernandez International Airport in Puerto Rico disloziert. Vermutlich setzen die U.S. Streitkräfte auch mehrere Aufklärungsdrohnen vom Typ RQ-4B GLOBAL HAWK ein.

Transportflugzeuge C-130J SUPER HERCULES wurden an der Nordküste Puerto Ricos verlegt.

Im September verlegte das Pentagon drei Tankflugzeuge KC-46A PEGASUS nach St. Croix (U.S. Virgin Islands).

Die U.S. Luftwaffe erlaubte sich am 15. Oktober 2025 einen Vorbeiflug von drei strategischen Bombern des Typs B-52H STRATOFORTRESS entlang der venezolanischen Küste. Die Bomber gehörten zum „2nd Bomb Wing“ auf der Barksdale Air Force Base bei Bossier City im U.S. Bundesstaat Louisiana.[51] Sie kamen im Direktflug angeflogen, patrouillierten entlang der venezolanischen Atlantikküste und kreisten schließlich bis zu zwei Stunden im Bereich der Fluginformationszone „Maiquetia“, bevor sie in die USA zurückkehrten.

Am 23. Oktober 2025 folgte ein weiterer „show-of-force“-Einsatz zweiter Schwenkflügelbomber vom Typ B-1B LANCER. Angeblich gehörten die Bomber zum „7th Bomb Wing“ auf der Dyess Air Force Base in Texas und flogen in die Nähe des venezolanischen Luftraums, blieben jedoch im internationalen Luftraum. Diese Informationen basieren auf den Angaben eines US-Regierungsbeamten sowie auf Flugdaten; allerdings bestritt Trump den Vorbeiflug: „Nein, das stimmt nicht,“ behauptete Trump. [52]

Mehrere Transportstaffeln sind im Einsatz, um Kriegsgerät, Munition und Versorgungsgüter herbeizuschaffen. Dazu berichtete der „Münchner Merkur“:

„Den Flugaufzeichnungen zufolge haben die USA in den letzten Wochen auch zahlreiche große Transportflugzeuge vom Typ C-17 Globemaster nach St. Croix entsandt, darunter Flüge, die landeten, während die Ocean Trader dort im Hafen lag. Diese Flüge starteten von verschiedenen US-Stützpunkten, darunter Fort Campbell in Kentucky, wo laut Angaben der Armee die 160. Division (sic!) ihren Hauptsitz hat und ihre Little Birds stationiert sind.“[53]

- Flugverbände der Marines

Die Flugverbände der Marines mit ihren Senkrechtstartern und Hubschraubern verteilen sich auf die drei Landungsschiffe „USS IWO JIMA“, „USS SAN ANTONIO“ und „USS FORT LAUDERDALE“.

Mitte September verlegte eine Staffel aus zehn F-35B LIGHTNING II der „3rd Marine Wing“ (3rd MAW) von der „Marine Corps Air Station“ Miramar in Kalifornien nach Ceibo (Puerto Rico).[54] Die Jagdflugzeuge sind mit Luft-Luft-Raketen vom Typ AIM-9X SIDEWINDER ausgestattet.

- Marineflieger

Hinzu kommen die Kampfflugzeuge der Marine, die im Süden der USA disloziert sind. Drei Patrouillenflugzeuge P-8 POSEIDON wurden kürzlich an die Ostküste Puerto Ricos verlegt.

Zum maritimen Einsatz kommt der Flugzeugträger „CVN 78 USS GERALD R. FORD“ mit seinem eingeschifften Trägergeschwader CVW-8.

- Reservestreitmacht Nationalgarde von Puerto Rico

Die „Puerto Rico National Guard“ (span.: „Guardia Nacional de Puerto Rico“) wird seit Juli 2023 von Generalmajor Generalmajor Miguel A. Mendez geführt. Sein Hauptquartier ist das „Joint Force Headquarters“ in San Juan. Die paramilitärischen Kräfte stehen zumindest als Reserve zur Verfügung.

Die Nationalgarde gliedert sich in drei Elemente;
1. Die „Puerto Rico Army National Guard“ (span.: „Ejército de la Guardia Nacional de Puerto Rico“) hatte 2017 eine Stärke von 6.198 Personen. Die ANG gliedert sich in die
- „92nd Military Police Brigade“ in San Juan,
- „101st Troop Command“ mit einem Infanteriebataillon in Mayagüez, zwei Pionierbataillonen in Vega Baja und Caguas, einem Heeresfliegerbataillon in San Juan und einer Unterstützungskompanie in San German. Eine Abteilung in Ceiba verfügt über vier Landungsboote.
- „191st Regional Support Group“.
Als Ausbildungszentrum dient Fort Allen.

2. Die „Puerto Rico Air National Guard“ (span.: „Guardia Nacional Aérea de Puerto Rico“) hatte 2017 eine Personalstärke von 1.151 Soldaten.
- Deren „156th Fighter Wing“ ist mit 300 Mann auf der „Muñiz Air National Guard Base“ in Carolina bei San Juan disloziert.[55] Seine einzige Flugstaffel, die „198th Airlift Squadron“, wurde bereits am 31. Dezember 2019 aufgelöst.
- Hinzu kommt die „141st Air Control Squadron“ in Aguadilla.

3. Hinzu kommt die sogenannte „State guard“ (span.: „Guardia Estatal de Puerto Rico“) mit einer Personalstärke von 1.500 Mann. Sie betreibt die „1st Air Base Group“.

Schiffeversenken in Mittelamerika

Auf die Frage, warum die USA nicht ihre „US Coast Guard“ einsetzen, um die Drogenboote zu stoppen und die Schmuggler festzunehmen, erklärte Präsident Trump: „Das machen wir seit 30 Jahren, und es hat nichts gebracht.“[56] Stattdessen versenken nun die U.S. Streitkräfte die Kurierboote der Drogenhändler in der Karibik und im Pazifik.

Obwohl der Drogenkonsum jedes Jahr mehreren zehntausend Amerikanern (80.000 Opfer in 2024) das Leben kostet, behaupten überkandidelte „Völkerrechtler“, das militärische Vorgehen der U.S. Regierung gegen die Drogenkartelle sei illegal. So kritisierte Mary Ellen O`Connell, Professorin für Rechtswissenschaften an der „University of Notre Dame“, dass sich die USA nicht in einem bewaffneten Konflikt mit Venezuela oder dessen kriminellen Elementen befänden. Das bedeute, dass sie das Recht der Verdächtigen auf Leben verletzt hätten. Dies erhöhe auch die Wahrscheinlichkeit, dass Trump bei der Verfolgung anderer Drogenhändler Militärschläge innerhalb der USA durchführen könnte, sagte sie. „Wenn der Präsident entscheidet, dass dies eine Person ist, die ohne Gerichtsverfahren getötet werden kann, gibt es für ihn keine Einschränkungen. (…) Das ist ein sehr gefährlicher neuer Schritt.“[57] Ihr stimmte Claire Finkelstein, Professorin für nationales Sicherheitsrecht and der „University of Pennsylvania“ zu: „Man kann nicht einfach etwas als Krieg bezeichnen, um sich Kriegsbefugnisse zu verschaffen.“ Ein solches Vorgehen sei eine „Verhöhnung des Völkerrechts“.[58] Allerdings sollte man sich davor hüten, dass die Entwicklung der Justiz dazu führt, dass Gesetze vor allem dazu dienen, Verbrecher vor Strafverfolgung zu schützen.

Eine formelle Kriegserklärung des U. S. Kongresses gegen Venezuela, etc. liegt nicht vor. Stattdessen rekurriert der U. S. Präsident auf seine „sudden repulse power“, insbesondere auf seine nationalen Rechte zur Terrorismusbekämpfung gemäß der „Authorization for Use of Military Forces“ (AUMF) vom 14. September 2001, die sich in ihrer allgemeinen Unbestimmtheit eigentlich und ausschließlich auf die Bekämpfung der Al-Qaida bezog:

„That the President is authorized to use all necessary and appropriate force against those nations, organizations, or persons he determines planned, authorized, committed, or aided the terrorist attacks that occurred on September 11, 2001, or harbored such organizations or persons, in order to prevent any future acts of international terrorism against the United States by such nations, organizations or persons.“[59]

Ende September 2025 sandte Trump ein vertrauliches Schreiben an den U. S. Kongress. Darin behauptete er, die USA befinden sich „in a non-international armed conflict with these designated terrorist organizations“. In dem Papier heißt es weiter:

“The President directed the Department of War to conduct operations against them pursuant to the law of armed conflict. (…) The United States has now reached a critical point where we must use force in self-defense and defense of others against the ongoing attacks by these designated terrorist organizations. (…)

They illegally and directly cause the deaths of tens of thousands of American citizens each year … these groups are now transnational and conduct ongoing attacks throughout the Western Hemisphere as organized cartels,” the notice states. “Therefore, the President determined these cartels are non-state armed groups, designated them as terrorist organizations, and determined that their actions constitute an armed attack against the United States.”[60]

Am 22. Oktober 2025 erklärte Trump, er wolle sich nun doch um (rechtliche) Unterstützung an den U.S. Kongress wenden, was auf die Vorbereitung einer größeren Landoperation hindeutet:

“We will hit them very hard when they come in by land. And they haven’t experienced that yet, but now we’re totally prepared to do that. We’ll probably go back to Congress and explain exactly what we’re doing when [they] come to the land.”[61]

Zwei, drei Tage später war davon keine Rede mehr. Trump wollte keine formelle „Kriegserklärung“ des Kongresses einholen, sondern erklärte: „Wir werden einfach diejenigen töten, die in unser Land kommen.“[62] Dem stimmte „Kriegsminister“ Hegseth begeistert zu: „Zu Tage oder zur Nacht, wir werden eure Netzwerke orten, eure Leute aufspüren, euch jagen und töten.“[63]

Angesichts der juristischen Fragwürdigkeit der Bootsangriffe können die USA diese Abwehrpolitik auch nicht beliebig lange fortsetzen, zumal sie die Schifffahrt in der Karibik beeinträchtigt. So kritisierte ex-Admiral James George „Jim“ Stavridis, ehemaliger NATO-Oberbefehlshaber SACEUR (Amtszeit: 2. Juli 2009 bis 13. Mai 2013), das Vorgehen der Trump-Regierung Mitte September 2025 als „gunboat diplomacy“:

„The massive naval flotilla off the coast of Venezuela and the movement of fifth-generation F-35 fighters to Puerto Rico has little to  o with actual drug interdiction — they represent operational overkill. (…) Rather, they are a clear signal to Nicolás Maduro that this administration is growing serious about accomplishing either regime or behavioral change from Caracas. (…) Gunboat diplomacy is back, and it may well work.”[64]

Andere Kritiker sprachen vom „sabre rattling“.[65]

Tatsächlich hat es bisher zehn Bootsangriffe gegeben:

1. September 2025: Während die U.S. Sicherheitskräfte früher Drogenboote angehalten hatten, was den Dealern die Möglichkeit gab, ihre heiße Fracht einfach über Bord zu schmeißen, haben die USA ihre Taktik am 1. September 2025 geändert. Die U.S. Streitkräfte schossen ein Highspeed-Kurierboot der Drogendealer mit 200 PS, das auf dem Weg von San Juan de Unare (Venezuela) nach Chaguaramas (Trinidad & Tobago) war, einfach ab. Alle elf Besatzungsmitglieder der TdA kamen ums Leben, die Drogenladung verbrannte. Die Besatzungsmitglieder kamen aus San Juan de Unare und aus Güiria. Vor dem Waffeneinsatz ist die Bootsbesatzung dreimal gewarnt worden (auf Englisch, Spanisch und Portugiesisch). Das spricht dafür, dass ein Kampfhubschrauber und keine Drohne den Angriff durchgeführt hat. Von dem Angriff veröffentlichte das Pentagon öffentlichkeitswirksam einen Videomitschnitt, um mögliche Drogenschmuggler abzuschrecken.

Dazu postete Trump auf „X“:

„Earlier this morning, on my Orders, U.S. Military Forces conducted a kinetic strike against positively identified Tren de Aragua Narcoterrorists in the SOUTHCOM area of responsibility. TDA is a designated Foreign Terrorist Organization, operating under the control of Nicolas Maduro, responsible for mass murder, drug trafficking, sex trafficking, and acts of violence and terror across the United States and Western Hemisphere. The strike occurred while the terrorists were at sea in International waters transporting illegal narcotics, heading to the United States. The strike resulted in 11 terrorists killed in action. No U.S. Forces were harmed in this strike. Please let this serve as notice to anybody even thinking about bringing drugs into the United States of America. BEWARE! Thank you for your attention to this matter!!!!!!!!!!!“

Und an den „Chairman of the Joint Chiefs of Staff“, General John Daniel „Dan“ Caine (Amtszeit: seit 11. April 2025), gerichtet, sagte Trump am 5. September im Weißen Haus: „But I would say, general, if they do that, you have a choice of doing anything you want, okay? (…) If they fly in a dangerous position, I would say that you can, you or your captains can make the decision to what they want to do.”[66]

Bei einem Truppenbesuch in Fort Benning am 4. September erklärte U.S. Verteidigungsminister Peter Hegseth:

„Coming from a drug cartel is no different than coming from Al-Qaeda. (…) And they will be treated as such, as they were, in international waters. (…) We smoked a drug boat and there are 11 narcoterrorists at the bottom of the ocean. (…) And when other people do that, they are going to meet the same fate. We knew exactly who they were, exactly what they were doing, what they represented, and why they were going where they were going.”[67]

Demgegenüber hat die Regierung in Caracas zunächst tagelang bestritten, dass es überhaupt einen U.S. Angriff auf ein Drogenboot gab.

- 15. September 2025: Am 15. September 2025 schossen die U.S. Streitkräfte in zweites Kurierboot auf dem Weg in die USA ab, dabei kamen drei Drogenhändler ums Leben. Entsprechende Filmaufnahmen wurde vom U.S. Department of Defense veröffentlicht.[68] Anscheinend wurde an dem Tag noch ein weiteres Boot angegriffen: Nach Angaben der kolumbianischen Regierung beschossen die U.S. Streitkräfte am 15. September ein kolumbianisches Fischerboot, das auf Fangfahrt im Gebiet La Guajira unterwegs war. Dabei kam der kolumbianische Fischer Alejandro Carranza ums Leben. Er habe „keinerlei Verbindung zu Drogenhändlern“ gehabt, erklärte Regierungschef Gustavo Petro auf „X“:

“Fisherman Alejandro Carranza had no ties to the drug trade and his daily activity was fishing. The Colombian boat was adrift and had its distress signal up due to an engine failure.” [69]

Um diesen Angriff gab es einige Verwirrung durch die Äußerungen des amerikanischen bzw. kolumbianischen Präsidenten, wie „Wikipedia“ berichtete:

„Trump stated on 16 September that the US military had sunk a third alleged drug-running boat in the Caribbean, without providing any other detail. Later, on 8 October, Colombian President Gustavo Petro stated that those killed in one of the strikes may have been Colombian. Petro referred to la última lancha bombardeada (the last bombed boat), which some sources reported as the 3 October strike. The White House responded that these assertions were baseless. Two US officials stated without approval to publicly discuss the matter that there were Colombians on at least one of the boats. On 18 October, Petro stated that the 16 September strike announced by Trump had killed a Colombian fisherman. Other sources said he was referring to the 15 September strike.

On 19 September, Trump announced that another vessel allegedly carrying drugs had been destroyed in the Caribbean and that three men had been killed; Trump stated that the vessel was "affiliated with a Designated Terrorist Organization conducting narcotrafficking in the USSOUTHCOM area of responsibility", but did not specify where the strike occurred, the country of origin, or the alleged criminal affiliation.“[70]

- 19. September 2025: Wenige Tage später versenkte die U.S. Navy ein drittes Boot vor der dominikanischen Insel Beata. An Bord kamen drei Besatzungsmitglieder ums Leben. Insgesamt wurden 377 Pakete mit insgesamt 1.000 kg Kokain sichergestellt. An dem Angriff waren neben der U.S. Navy auch die Marine der Dominikanischen Republik und die dortige „Dirección Nacional de Control de Drogas“ (DNCD) beteiligt.

- 3. Oktober 2025: Am 3. oder 5. Oktober 2025 wurde ein viertes Boot vor der venezolanischen Küste versenkt. Dabei kamen vier Menschen ums Leben, somit summierte sich die Zahl der Todesopfer auf 21 Personen. Dieses Boot kam aus Kolumbien. „Die Aggression richtet sich gegen ganz Lateinamerika und die Karibik", erklärte der kolumbianische Präsident Gustavo Petro auf „X“. Eine neue Kriegsfront habe sich in der Karibik gebildet. Die kolumbianische Stellungnahme wurde vom Weißen Haus als „haltlos und verwerflich“ zurückgewiesen.[71]

- 14. Oktober 2025: Am 14. Oktober berichtete Trump, man habe ein weiteres Boot angegriffen und dabei sechs Drogentransporteure getötet.[72] Unter den Opfern befand sich auch der 26-jährige Chad Joseph aus Trinidad & Tobago. Seine Mutter Leonore Burnley teilte mit, dass er als Fischer zwischen Trinidad und Venezuela gearbeitet hat.[73]

- 16. Oktober 2025: Am 16. Oktober versenkte die U.S. Navy ein U-Boot oder Halbtauchboot, das zum Transport von Drogen genutzt wurde. Mindestens zwei Besatzungsmitglieder kamen ums Leben, somit erhöhte sich die Zahl der Todesopfer auf 29 Personen. Erstmals wurden zwei weitere Matrosen aus Kolumbien und Ecuador von den Amerikanern gefangengenommen und an ihre Herkunftsländer ausgeliefert. Der Mann aus Ecuador kam am 20. Oktober frei. Dazu teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Quito mit, gegen Andrés Fernando Tufiño liegen „keine Informationen über eine Straftat vor“.[74]

- 17. Oktober 2025: Am 17. Oktober 2025 wurde ein weiteres Drogenboot versenkt, dabei kamen drei Matrosen ums Leben. Das Boot soll der kolumbianischen Dschungelguerilla „Ejército de Liberación Nacional“ (ELN) gehört haben, was von dieser bestritten wurde.

- 21. Oktober 2025: Am 21. Oktober kam es zu einem ersten Angriff der U.S. Streitkräfte auf ein Drogenboot im Pazifik. Dabei kamen zwei Drogenschmuggler ums Leben.

- 22. Oktober 2025: Bei einem weiteren Angriff im Pazifik starben drei Bootsinsassen. Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro erklärte zu dem Angriff: “The attack on another boat in the Pacific, we don't know if it's Ecuadorean or Colombian, killed people. (…) It is murder. Whether in the Caribbean or Pacific, the U.S. government strategy breaks the norms of international law.”[75] Hingegen erklärte U.S. Verteidigungsminister Peter Brian „Pete“ Hegseth: „Narco-terrorists intending to bring position to our shores will find no safe harbour anywhere in our hemisphere. (…) Just as Al Qaeda wages war on our homeland, these cartels are waging war on our border and our people. (…) There will be no refuge or forgiveness - only justice.“[76]

- Am 24 Oktober erfolgte ein weiterer Angriff auf ein Drogenboot der TdA in der Karibik, dabei kamen sechs Menschen ums Leben.

Sonstiges: Der „Youtube“-Kanal des venezolanischen Präsidenten wurde am 19. September 2025 vorrübergehend abgeschaltet. Daraufhin sprach der venezolanische TV-Sender „TeleSUR“ davon, dieser (US-)Angriff sei ein Element der „hybriden Kriegführung gegen Venezuela“.

U.S. Kriegsziele und Optionen

- Drogenbekämpfung

Will die Trump-Regierung „nur“ die Drogenbanden bekämpfen, das Regime von Maduro stürzen oder plant sie eine amphibische Invasion Venezuelas. Ein Pressesprecher des Weißen Hauses erklärte am 28. August 2025, der Präsident sei bereit, „jedes Element amerikanischer Macht einzusetzen, um zu verhindern, dass Drogen in unser Land strömen“.[77]

Es wird vermutet, dass es Trump nicht nur um die Drogenbekämpfung geht, da Venezuela diesbezüglich nur eine untergeordnete Rolle spielt. Das Land ist selbst kein nennenswertes Anbaugebiet und nur ein Bruchteil der Drogentransporte wird über Venezuela abgewickelt. In dem aktuellen Jahresbericht der amerikanischen „Drug Enforcement Agency“ (DEA) wird Venezuela im Zusammenhang mit dem internationalen Kokain-Schmuggel gar nicht erwähnt.[78]

Stattdessen gibt es umfangreiche Schmuggelrouten zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Experten schätzen, dass rund drei Viertel der Transporte über den Pazifik erfolgt.[79] Eine Bekämpfung der Drogentransporte aus Venezuela hat somit keinen nennenswerten Einfluss auf den Drogenmarkt in den USA. Selbst wenn Venezuela in einem Krieg vollständig vernichtet würde, hätte dies nicht den geringsten Einfluss auf die Landwege von Kolumbien über Mexiko in die USA.

- Seeblockade

Denkbar wäre, dass Trump mit seinem Flottenaufmarsch eine Seeblockade gegen Venezuela beabsichtigt, um die Regierung des ökonomisch schwer angeschlagenen Landes zur Aufgabe zu zwingen. Eine solche Blockade hatte ex-Präsident John Fitzgerald Kennedy im Oktober 1962 gegen Kuba verhängt. Aber was würden die U.S.-Militärs machen, wenn russische oder chinesische Getreidefrachter eine Durchfahrt nach Venezuela erzwingen wollten.

- Mordversuche

Es ist nicht bekannt, wieviele Mordanschläge auf den Massenmörder und Präsidenten Maduro verübt wurden.

Am 4. August 2018 überlebte Maduro einen Mordanschlag mit einer Killerdrohne.

Ein letzter bekanntgewordener Mordversuch an Präsident Maduro scheiterte Mitte September 2024. Drei US-Amerikaner (u. a. Wilber Josep Castañeda), zwei Spanier (Andrés Martinez Adasme und José María Basoa Valdovinos) und ein Tscheche wurden festgenommen. In den Vorfall soll auch der spanische Auslandsnachrichtendienst „Centro Nacional de Inteligencia“ (CNI) verstrickt gewesen sein, was von den Amerikanern und den Spaniern vehement bestritten wurde.[80]

So könnten die USA versucht sein, Maduro im Rahmen einer „snatch-and-grab operation“ gefangen zunehmen. Unklar ist, ob die U.S. Geheimdienste Maßnahmen ergriffen haben, um eine Absetzbewegung Maduros nach Kuba oder Kolumbien zu verhindern.

- Hegest

Seit seinem Amtsantritt am 8.3.2013 hat der mafiöse Schmarotzer und Massenmörder Nicolás Maduro Moros mehrere Umsturzversuche überstanden und konnte sich durch wiederholte Wahlmanipulationen an der Macht halten. Bereits im Jahr 2017 tauchten erste Putschgerüchte auf.

Am 6. August 2017 griffen 18 Personen die Kaserne Paramacay in Valencia im Bundesstaat Carabobo an und wurden festgenommen. Anführer der Angreifer war ex-Hauptmann Juan Carlos Caguaripano. Er sprach von einer „Operation David gegen die Diktatur“.[81]

Im September 2018 berichtete die „New York Times“, dass sich amerikanische mit venezolanischen Militärs zu Geheimgesprächen getroffen hätten.

Im Januar/Februar 2019 verfolgte die Trump-Regierung Putschabsichten gegen Maduro. So wurde der Oppositionsführer Juan Guaido am 23. Januar 2019 zum (Gegen-)Präsidenten ausgerufen. Zuvor, am 26. Dezember 2018, warnte der russische Botschafter in Caracas Wladimir Zaemskiy: „An invasion cannot be ruled out, especially as some aggressive powers plan to overthrow the current government but cannot achieve this through sanctions alone.”[82]

Im Jahr 2020 scheiterte ein Putschversuch (Operation GEDEON).

Nun scheint die Trump-Regierung wieder auf einen Umsturz in Caracas zu setzen, indem sie Teile des venezolanischen Militärs für ihre Zwecke instrumentalisiert:

„What that ultimately means for Maduro remains unclear. But multiple sources told CNN that some Trump officials believe the strike this week and future strikes on Venezuelan drug traffickers could put pressure on people around Maduro who have benefitted from the cartels’ illicit revenue streams, potentially squeezing them so much that they consider ways to oust the Venezuelan leader.

“The preferred course of action is for Maduro to leave on his own, to read the tea leaves,” one source briefed on the administration’s plans told CNN. “And then I think the message is ‘Do you want it to be easy or do you want it to be hard?’”

The Trump administration is being intentionally nebulous, the person said, cautioning that as of now, there is no indication that Trump has decided to move forward with military strikes against targets inside Venezuela.“[83]

Zur Begründung für einen Regimewechsel erklärte die Pressesprecherin Karoline Claire Leavitt Ende August 2025:

„The Maduro regime is not the legitimate government of Venezuela. (…) It is a narco-terror cartel, and Maduro, it is the view of this administration, is not a legitimate president. He is a fugitive head of this cartel who has been indicted in the United States for trafficking drugs into the country.”[84]

Dennoch gibt sich Präsident Trump diesbezüglich ahnungslos: Gefragt, ob er der CIA die Befugnis erteilt habe, Maduro „auszuschalten“, antwortete er ausweichend: „Das ist eine lächerliche Frage für mich. Nicht wirklich eine lächerliche Frage, aber wäre es nicht lächerlich, wenn ich sie beantworten würde?“[85]

Der venezolanische Staatspräsident Maduro selbst hat der U.S. Regierung Mitte Oktober 2025 unterstellt, sie wollten ihn wegputschen: „Nein zu Krieg in der Karibik. Nein zu Regimechange. Nein zu von der CIA inszenierten Putschen.“[86] Und sein Verteidigungsminister Wladimir Padrino gab sich siegesgewiss: „Wir sind ein freies Land. Die Streitkräfte hier werden keine Regierung zulassen, die den Interessen der Vereinigten Staaten unterworfen ist.“[87]

Dabei ist an ein lateinamerikanisches „Pronunicamiento“ zu denken: Wenn die „sozialistische“ Regierung durch die Wirkung der U.S. Politik die Habgier der schmarotzenden venezolanischen Generalität und Industriellen nicht mehr befriedigen kann, werden die Militärs gegen Nicolás Maduro putschen und ihn durch einen anderen Vertreter ihrer Wahl – mit Unterstützung der USA – ersetzen.

Bei einem „Pronunciamiento“ haben die Truppenteile in und um die Hauptstadt sowie die weiter entfernten mobilen Verbände strategische Bedeutung. Entscheidend ist die Frage, welche Einheiten beteiligen sich am Putsch, welche Truppenteile kämpfen dagegen und welche Einheiten verhalten sich neutral und warten ab. Soweit bekannt sind in Caracas mit seinen 2,1 Millionen Einwohnern selbst - außer der Präsidentengarde – vorsichtshalber keine weiteren Militäreinheiten disloziert.

Für die Putschisten kommt es darauf an, ihre Operationspläne möglichst geheim zuhalten, während es für einen regierungstreuen Militärgeheimdienst darauf ankommt, alle Truppenteile mit eigenen Spitzeln durchsetzt zu haben, um eventuelle Disloyalitäten möglichst früh aufzudecken und zu neutralisieren. Bei einem Militärputsch würde das Regierungsviertel in Caracas zur Hauptkampfzone. Außerdem sind die Straßenverbindungen vom Militärzentrum Fuerte Tiuna nach Caracas („Autopista Regional del Centro“ und die „Autopista Valle-Coche“) von strategischer Bedeutung.

Kampfentscheidend sind die Eroberung des Präsidentenpalastes „Palacio de Miraflores“ in der Innenstadt von Caracas, die Einnahme der Sicherheitsministerien (so das Innenministerium „Ministerio del Poder Popular para Relaciones Interiores, Justicia y Paz“ [MIJP] in der Avenida Urdaneta), die Besetzung des Parlamentes „Asamblea Nacional“ im „Palacio Federal Legislativo“ in der Stadtmitte und der Parteizentrale der „Partido Socialista Unido de Venezuela“ (PSUV), deren Adresse geheim ist. Hinzu kommt die Eroberung der Verfügungsgewalt über die staatlichen Rundfunksender, um sich politisch durchzusetzen. In Caracas gibt es mehrere Rundfunksender, darunter der staatliche Radiosender „Radio del Sur“, der staatliche TV-Sender „Venezolana de Televisión“ (VTV), das private Internetradio „Radio Caracas Radio“ (RCR) und der private Fernsehsender „Radio Caracas Televisión“ (RCTV). Mit Rücksicht auf die Zivilbevölkerung sollte in „Häuserkampf“ in den Großstädten unbedingt vermieden werden.[88]

- Invasion und Besatzung

Vom 3. bis zum 18. Mai 2001 veranstalteten die spanischen „Escuela Superior de las Fuerzas Armadas“ (ESFAS) des „Centro Superior de Estudios de la Defensa Nacional“ (CESEDEN), eine Stabsrahmenübung bzw. ein Kriegsspiel mit dem Namen „Ejercicio Específico: Planeamiento Operativo Balboa“. Das vertrauliche Dokument hatte einen Umfang von 26 Seiten.

„Operation Balboa was a routine academic military exercise conducted by Spain's Higher School of the Armed Forces from May 3-18, 2001.  It included officers from different countries, including Venezuela.  Neither the United States nor NATO participated in the exercise. In the map of the Plan Balboa four countries that correspond respectively to the United States, Venezuela, Colombia, and Panama are distinguished with colors, and although their names are not mentioned, is presumed that Venezuela is the zone to invade. The United States was identified as the Blue Country, Colombia as the White Country, Panama as the Cyan Country and Venezuela as the Brown Country.”[89]

Angeblich handelte es sich dabei – wie gesagt – um eine reine Planübung, aber in Venezuela glaubt man nach wie vor, dass es sich dabei um eine Blaupause für einen Invasionsplan handelte.

Nach Einschätzung von Militärexperten wären heutzutage 50.000 U.S. Soldaten notwendig, um das Land zu besetzen. Dies ist offensichtlich nicht geplant.[90] Dies übersteigt den derzeitigen Truppenaufmarsch in der Karibik um ein Mehrfaches.

- US Interessen

In dem inszenierten Konflikt zwischen den USA und Venezuela geht es nur vordergründig um die Bekämpfung des Drogenschmuggels. Immerhin verfügt Venezuela über die größten Erdölreserven, an denen u. a. der Ölkonzern „Chevron“ ein Interesse hat. Darüberhinaus besitzt das Land wertvolle Vorkommen an Gold, Silber, Uran, Lithium, etc.. Dies verstärkt auf Seiten der USA imperiale Gelüste. Hauptimporteur des venezolanischen Erdöls ist bisher der Konkurrent, die Volksrepublik China.

Außerdem will die U.S. Regierung rund 250.000 Venezolanern, die sich derzeit in den USA aufhalten und seit 2021 einen temporären Sonderschutz genießen, in ihr Herkunftsland abschieben, da die Regierung in Caracas die illegale Migration fördern würde. Trump behauptete, die illegalen Immigranten kämen aus „den schlimmsten Irrenanstalten der Welt", die Gefängnisinsassen seien „Monster“, die Venezuela zurücknehmen müsse.[91] Dies ist bisher die einzige konkrete Forderung, die die U.S. Regierung an die venezolanische Regierung gestellt hat, allerdings kann die Regierung in Caracas selbst keine entsprechende Rückführung veranlassen. Daher ist das Begehren der Trump-Regierung an sich schon absurd. Dennoch: Sollte sich die Regierung in Caracas weigern, ihre Staatsbürger zurückzunehmen, droht Trump auf „Truth Social“: „Bringt sie sofort aus unserem Land raus, sonst wird der Preis, den ihr dafür zahlen müsst, unermesslich sein!“[92]

Von rechten Demagogen in den USA wird der Feldzug gegen die lateinamerikanischen Drogenkartelle als Kampf gegen eine vermeintliche „castro-chavinistische Gefahr“ dargestellt. Der U.S. Außenminister Marco Antonio Rubio gilt hier als Exil-Kubaner als treibende Kraft innerhalb der U.S. Regierung. Allerdings ist diese ideologische Auseinandersetzung eher eine Randnotiz, da sich die USA zeitweise mit den Kubanern angenähert hatten und das repressive Maduro-Regime heutzutage keinerlei Strahlkraft ausübt. Allerdings lehnt ein Teil der MAGA-Bewegung eine Intervention in Venezuela wegen der militärischen Risiken ab. So birgt die Konfliktdynamik die Gefahr einer horizontalen Eskalation, zumal man weder Trump noch Maduro unterstellen kann, dass sie ausgesprochen rational agieren.

In diesem Zusammenhang bleibt abzuwarten, wie sich die Regierungen in Moskau und Beijing im Falle einer U.S. Intervention in Venezuela verhalten werden, wenn ihre politischen und ökonomischen Interessen gefährdet sind. Hier stellt sich insbesondere die Frage, wie sich deren Schiffe im Falle einer amerikanischen Seeblockade agieren werden. Da sich die russische Regierung gerade massive gegen eine Lieferung amerikanischer Marschflugkörper TOMAHAWK an die Ukraine verwehrt hat, bleibt abzuwarten, wie sich die Russen verhalten werden, wenn die Amerikaner TOMAHAWKs gegen ihre „Brüder“ in Venezuela einsetzen.

Venezolanische Streitkräfte

Venezuela Land hat eine rund 1.000 km lange Küste und besitzt rund 70 Inseln in der Karibik (Coche, Cubagua, Isla de Margarita, La Tortuga, Los Roques, Santo Domingo, etc.). Die amerikanische Kanonenbootpolitik macht die Machthaber in Caracas zunehmend nervös, so beschwerten sich die Drogendealer über den „Imperialismo“ der Gringos.

Die Streitkräfte Venezuelas tragen den Namen „Fuerzas Armada Nacional Bolivaríana“ (FANB). Sie umfassen 123.000 aktive Soldaten, ca. 8.000 Reservisten und 220.000 Mann paramilitärische Kräfte (Stand: 2023). Hinzu kommen eine unbekannte Anzahl kubanischer Sicherheitskräfte, die die Regierung bei der Niederschlagung der Opposition unterstützen.

Als Verteidigungsminister amtiert General Waldimir Padrino López (Amtsantritt: 24.10.2014), gegen den die USA schon 2019 einen Strafprozess wegen Drogenhandels anstrengten.[93] Sein Amtssitz ist das „Ministerio del Poder Popular para la Defensa“ (MPPD) in Fuerte Tiuna (Avenida Los Próceres). Zu den wichtigeren Organisationseinheiten des Ministeriums zählen der „Generalinspekteur der Bolivarischen Nationalen Streitkräfte“ (INGEFANB), der für die Inspektion und Kontrolle der verschiedenen Einheiten zuständig ist, und das „Vizeministerium für Verteidigungsplanung und -entwicklung“, das für die Entwicklung der Militärstrategie sowie der Programme und Projekte der Rüstungsindustrie zuständig ist.

Die Operationsführung der Streitkräfte liegt beim Chef des „Comando Estratégico Operacional de la Fuerza Armada Nacional Bolivariana“ (CEOFANB), das erst 2005 gegründet wurde. Kommandeur ist General Domingo Antonio Hernández Lárez (Amtszeit: seit 10. Juli 2021), als sein Stabschef fungiert Generalmajor José Gregorio Moreno.

Aufgabe des CEOFANB ist es, die nationale Gesamtverteidigungsdoktrin „Sistema Defensivo Territorial“ in die Praxis umzusetzen. Dazu wurde das nationale Territorium militärgeographisch aufgeteilt und „Strategische Regionen der integralen Verteidigung“ („Regiones Estratégicas de Defensa Integral“ – REDI), „Operative Zonen der integralen Verteidigung“ („Zonas Operativas de Defensa Integral“ - ZODI) und „Gebiete der Integralen Verteidigung“ („Áreas de Defensa Integral“ - ADI) festgelegt.

Militärisches Führungszentrum ist Fuerte Tiuna zwischen den Gemeinden Coche und El Valle südwestlich des Stadtbezirks Caracas. In dieser Militärstadt befinden sich u. a. das Hauptquartier des Verteidigungsministeriums, das Generalkommando der Armee, das Armeeverpflegungszentrum, der Militärkreis Caracas, La Viñeta (offizielle Residenz des Vizepräsidenten) und einige Einheiten der „Academia Militar del Ejército Bolivariano“ (AMEB) und der „Academia Militar de la Guardia Nacional Bolivariana“ (AMGNB). Hier soll sich auch das private Wohnhaus der Familie Maduro befinden.[94]

Die Streitkräfte verfügen über ein Sammelsurium an zum Teil veralteten Waffensystemen aus den verschiedensten Lieferländern (USA, Sowjetunion, VR China, Spanien, Frankreich, Deutschland, etc.)

Die Streitkräfte sind wie folgt gegliedert:

- Heeresstreitkräfte „Ejercito Bolivariano“

Im Heer (Ejercito Bolivariano - EB) dienen rund 63.000 aktive Soldaten und ca. 8.000 Reservisten. Die Armee wird von Generalmajor José Murga Baptista geführt.

Sie besteht derzeit aus sechs operativen Divisionen, einem Heeresfliegerkommando („Comando de la Aviación del Ejército“) mit einem Regiment aus Transportflugzeugen und Hubschraubern, einem Pionierkorps („Cuerpo de Ingenieros“) mit zwei Regimentern und dem Logistik- bzw. Schulkommando. Bei den Kampfverbänden handelt es sich um eine Panzerdivision, eine Panzergrenadierdivision (motorisierte Infanterie) und vier Infanteriedivisionen. Die 5. InfDiv in Ciudad Bolivar ist für den Dschungelkampf ausgebildet. Die Divisionen bilden zusammen 15 Brigaden, darunter 1 Panzerbrigade, 1 Fallschirmjägerbrigade, 2 Rangerbrigaden und 1 Brigade zur Guerillabekämpfung.

Es handelt sich um eine moderne Armee mit Panzer-, Infanterie-, Pionier- und Artillerieeinheiten, die über Ressourcen verfügen, die es ihr ermöglichen, Luft-Boden-Operationen zu entwickeln.

Das Heer verfügt über maximal 92 modernisierte russische Kampfpanzer T-72B1V, 81 Kampfpanzer vom französischen Typ AMX-30V, 78 leichte britische Panzer vom Typ SCORPION, russische Schützenpanzer BMP-3 und Mannschaftstransportpanzer BTR-80A sowie zehn deutsche ABC-Abwehrpanzerfahrzeuge FUCHS, etc.. Die Raketenartillerie besteht aus mehreren Werferfahrzeugen 24 BM-21, 12 BM-30 SMERCH und 20 israelische LAR-160.

- Luftwaffe „Aviación Militar Bolivariana“

Die Luftwaffe (AMB) wird von Generalmajor Lenin Ramirez Villasmil geführt. Die Luftstreitkräfte sind wie folgt gegliedert:

Kommando für Luftoperationen („Comando de Operaciones Aéreas“), dem die fliegenden Verbände unterstellt sind, Luftverteidigungskommando („Comando de la Defensa Aérea“), „Comando de Infantería Aérea“, „Comando Logístico“ sowie dem „Comando de Personal“. Dem Kommando für Luftoperationen sind zwölf „Grupos Aéreos” mit ihren Flugzeugen und Hubschraubern unterstellt.“

Das Luftverteidigungssystem wurde in den Jahren 2007 bis 2013 mit Hilfe von Experten aus Belarus modernisiert. Es verfügt heute chinesische Radaranlagen JYL-1/JY11B und über 44 Flugabwehrraketewerfer Petschora-2M, mindestens 9 Werfer Tor-M1, 12 S-300V/M und mehrere tausend Kurzstrecken-Flugabwehrraketen IGLA-S NADEL mit einer Reichweite von bis zu 6 km. Die S-300V/M sind am Fliegerhorst „Capitan Manuel Ríos“ bei Guárico disloziert. Hinzu kommen mindestens 12 Flugabwehrpanzer und über 400 Flugabwehrkanonen.

Zur Flugzeugausstattung gehören 16 amerikanische F-16A/B FIGHTING FALCON und seit 2006 20 bis 30 russische Jagdflugzeuge Suchoi SU-30 MK2, die dank ihrer doppelten Turbojets, ihrer Kampfautonomie (ca. 3.000 km ohne zusätzliche Treibstofftanks), ihres modernen Radars und ihrer großen Ladekapazität die ersten Hochleistungsjäger in ganz Lateinamerika sind. Sie sind zur Schiffsbekämpfung mit Flugkörpern vom Typ „Kh-31 KRYPTON“ bewaffnet. Hinzu kommen ein amerikanisches Aufklärungsflugzeug MERLIN IV und 27 Transportflugzeuge verschiedenen Typs, darunter 3 amerikanische C-130H HERCULES und 30 Hubschrauber, u.a. zehn französische AS 332.

- Marine „Armada Bolivariana”

Kommandeur der Marine (AB) ist z. Zt. Admiral Ashraf Sueliman Gutierrez. ‚Sie verfügt über rund 35.000 Soldaten, darunter 8.000 Marines und etwa 500 Marineflieger. Die grundlegende Aufgabe der Marine besteht darin, Marine-, Luft-, Amphibien-, Fluss-, Küstenwach- und Wasseraktivitäten durchzuführen und zu kontrollieren.

Die Marine gliedert sich in mehrere Hauptkommandos: das „Comando Naval de Operaciones“, „Comando Naval de Logística“, „Comando Naval de Personal“ und das „Comando Naval de Educación“. Das Operative Kommando gliedert sich in folgende Befehlsbereiche: „Comando de la Escuadra“, dem Flusskommando („Comando Fluvial“), dem Kommando der Marineflieger („Comando de Aviación Naval“), der Küstenwache („Comando de Guardacostas“) und der Marineinfanteriedivision („División de Infantería de Marina“).

Die Marineinfanteriedivision hat ihr Hauptquartier in der Kaserne „General Simón Bolivar“ auf dem Mamo-Plateau im Bundesstaat La Guaira. Sie wird z. Zt. von Vizeadmiral Edgar Aroldo Sáenz kommandiert. Die „Infantería de Marina Bolivariana“ (IMB) gliedert sich in neun Brigaden: Vier amphibische Marineinfanteriebrigaden (in Puerto Cabello, Carúpano, Maiquetía und Lagunillas), drei Flussbrigaden (Ciudad Bolívar, Díamantico und Puerto Ayacucho), die Kommandobrigade „Generalissimo Francisco de Miranda“ in Turiamo und eine Brigade der maritimen Militärpolizei in Maiquetía.[95] Sie besitzen u. a. jeweils zehn chinesische Schwimmpanzer VN16 und VN18 und 11 amerikanische LVTP-7.

Operativ ist das Land in zwei Marinezonen unterteilt; Die westliche Marinezone „Zona Naval de Occidente“ (in Punto Fijo) und die östliche Marinezone „Zona Naval de Oriente“ (Carúpano), die vorerst auch den Atlantikbereich abdeckt. Die Aufstellung drei weiterer Marinezonen im Zentrum (Puerto Cabello), am Atlantik (Güiria) und im Süden (Caicara del Orinoco) ist geplant.

Der Schiffsbestand setzt sich u. a. zusammen aus zwei italienischen Fregatten („MARISCAL SUCRE“ und „ALMIRANTE BRIÓN“), 12 Patrouillenbooten, 6 Landungsschiffen und ein bis zwei deutschen U-Booten der „Klasse 209“ („SÀBALO“ und „CARITE“). Die Marineflieger verfügen übe 9 Aufklärungs- und Transportflugzeuge sowie 24 Hubschrauber.

- Nationalgarde „Guardia Nacional Bolivariana”

Kommandeur der Nationalgarde „GNB“ ist Generalmajor Elio Estrada Paredes. Sie setzt sich aus ca. 23.000 Feldjägern zusammen. Sie sollen die Streitkräfte im Kriegsfall unterstützen und die „Innere Sicherheit“ gewährleisten. In Friedenszeiten ist sie außerdem für den Grenzschutz („Seguridad Rural y Fronteriza“), die Terrorbekämpfung („Servicio Antiterrorista“), die Bekämpfung des Drogenhandels („Servicio Antidrogas“), den Zoll („Resguardo Nacional Aduanero“), den Umweltschutz (z. B. „Servicio de Guardería del Ambiente y de los Recursos Naturales“), die öffentliche Sicherheit in den Städten („Seguridad Urbana y Orden Público“), etc. zuständig.

- Paramilitärische Miliz „Milicia Bolivariana“

Die Miliz „MB“ verfügt – nach unterschiedlichen Schätzungen - über zwei bis zu vier Millionen Kämpfer aller Altersgruppen unter dem Kommando von Generalmajor Javier José Marcano Tábata. Der präsidiale Schwätzer Maduro behauptete gar, man habe acht Millionen Milizionäre mobilisiert.[96]

Die bolivarische Miliz besteht aus zwei Zweigen: Die Nationale Reserve („Reserva Nacional,“), die sich aus Reservisten der Streitkräfte rekrutiert. Sie sind landeweit in neun Reservegruppen („Agrupamientos de Reserva“) aufgeteilt. Hinzu kommt die Territorialmiliz („Milicia Territorial“), die sich aus allen venezolanischen Bürgern zusammensetzt, die sich freiwillig organisieren, um Funktionen des lokalen Widerstands gegen jede äußere Aggression zu erfüllen. Oft handelt es sich dabei um eine Art „Arbeiterkampfgruppen“ in den Betrieben und Behörden.

Gegenwärtig ist das Bolivarische Milizkommando auf der Grundlage von neun Reservegruppen organisiert, die in 284 Kampfgruppen über das gesamte Staatsgebiet verteilt sind, und einem Dutzend Spezialkorps des Widerstands (gruppiert um Kontingente von Arbeitern aus nationalen Unternehmen und Institutionen). Sie sind nur leicht bewaffnet. Ihre aktuelle Mobilmachung hat vor allem propagandistische Bedeutung.

- Präsidentengarde

Die Prätorianergarde des Präsidenten, „Guardia de Honor Presidencial“ (GHP), unter dem Kommando von Generalmajor Iván Hernández Dala umfasst 1.500 bis 5.000 Mann. Sie ist für den Personen- und Objektschutz des Präsidenten und seiner Familie zuständig. Außerdem nimmt sie repräsentative Aufgaben war.

Die Ehrengarde des Präsidenten setzt sich aus Militärangehörigen der Bolivarischen Nationalen Streitkräfte Venezuelas und spezialisierten Mitgliedern des Bolivarischen Nationalen Geheimdienstes („Servicio Bolivariano de Inteligencia Nacional“ - SEBIN) sowie dem Wissenschaftlichen, Kriminal- und Kriminalpolizeikorps („Cuerpo de Investigaciones Científicas, Penales y Criminalísticas” - CICPC) und der Nationalpolizei „Polícia Nacional Bolivariana“ (PNB) zusammen.

- Militärgeheimdienst

Für die Feindaufklärung ist der Militärgeheimdienst „Dirección General de Inteligencia Militar“ (DGCIM) zuständig. Er wird derzeit von von Generalmajor Javier Marcano Tábata geleitet, sein Stellvertreter ist Generalmajor Carlos Ramón Enrique Carvallo Guevara.

Der Geheimdienst macht aber weniger durch seine Aufklärungsarbeit von sich Reden, sondern durch die Inhaftierung und Folterung zahlreicher Oppositioneller bekannt. Hierfür verantwortlich ist insbesondere die „Dirección des Asuntos Especiales“ (DAE) unter Führung von Major Alexander Enrique Granko „Barba“ Arteaga. Im Kriegsfall sollte man von dem Dienst keine größeren Kommandoaktionen im Hinterland des Feindes erwarten, obwohl der U. S. Haushaltsstreit zwischen Republikanern und Demokraten zu einem „shutdown“ im Öffentlichen Dienst geführt hat, so dass beispielsweise der Objektschutz stark eingeschränkt ist.

Ein nennenswerter Auslandsnachrichtendienst Venezuelas ist hier nicht bekannt. Hinzu kommt der zivile Sicherheitsdienst „Servicio Bolivariano de Inteligencia Nacional“ (SEBIN). Sein Hauptquartier ist das „El Helicoide“, ein spiralförmiges Gebäude in Caracas (Plaza Venezuela). Seine Direktorin ist seit 2018 Delcy Eloína Rodríguez Gómez.

Nicht bekannt ist, in welchem Umfang der DGCIM in den letzten Wochen und Monaten seine Zusammenarbeit mit dem russischen Militärgeheimdienst Glavnoje upravlenije General'nogo shtaba Vooruzhonnykh sil (GRU) ausgebaut hat. Dessen Zweite Hauptverwaltung ist für die „westliche Hemisphäre“ zuständig, die Fünfte Hauptverwaltung für Aufklärungsoperationen und die Sechste Hauptverwaltung für Abhörmaßnahmen. Unklar ist, ob und in welchem Umfang die alte Abhörstation in Lourdes bei Havana auf Kuba noch in Betrieb ist. Gleiches gilt für die Zusammenarbeit mit dem kubanischen Militärgeheimdienst „Dirección de Inteligencia“ (DI bzw. G2).

Venezolanische Gegenmaßnahmen

Verteidigungsminister López ordnete an, dass rund 15.000 bis 17.000 Soldaten in den Bundesstaat Táchira an die Grenze zu Kolumbien verlegt werden, wo die venezolanische Regierung zu Beginn der Krise anscheinend den Hauptangriff erwartete. Auch an der Südgrenze zu Kolumbien und Brasilien wurden die Truppenverbände verstärkt. Panzereinheiten begannen Mitte September 2025 mit amphibischen Übungen an der venezolanischen Küste und auf der Insel La Orchila.

Außerdem sollten mehrere Kriegsschiffe auslaufen.

Am 4. September 2025 überflogen zwei venezolanische F-16A/B FIGHTING FALCON der „Grupo Aéreo de Caza N. 16“ vom Fliegerhorst „El Libertador“ bei Palo Negro den amerikanischen Lenkwaffenzerstörer „USS JASON DUNHAM“.

Der Verteidigungsminister ordnete die Mobilisierung von tausenden Milizionären der „Milicia Nacional Bolivariana“ an. Am 21. August quatschte Regierungschef Maduro, er werde 4,5 Millionen Mann der Arbeitermilizen mobilisieren.[97]

Auf dem politischen Sektor versucht die Regierung in Caracas, den bilateralen Konflikt mit den USA nach klassischem Muster in einen internationalen Konflikt zwischen den imperialistischen „Gringos“ in den USA und dem Kampf der Latinos in Mittel- und Südamerika um Freiheit und Menschenrechte umzudeuten. Es bleibt abzuwarten, in welchem Umfang dieses alte Narrativ heute noch verfängt. Jedenfalls haben die Regierungen mehrerer Länder (Mexiko, Kolumbien, Ecuador, Peru, etc.), die an der Produktion und dem Handel mit Drogen beteiligt sind und daher auch eine U.S. Intervention fürchten müssen, Grund genug, sich in der OAS gegen die Politik der Trump-Regierung zusammenzuschließen. Der brasilianische Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva schimpfte empört: „Wenn sich das durchsetzt, glaubt jeder, er könne in das Territorium des anderen eindringen, um zu tun, was er will. Wo bleibt dann der Respekt vor der Souveränität der Länder?“

Als Unterhändler entsandte Trump am 7. Oktober 2025 seinen Sonderbeauftragten Richard Allen Grenell nach Caracas, um eine letzte „best and final offer“ (BAFO) zu unterbreiten. Grenell war schon während seiner Amtszeit als U.S. Botschafter in Berlin (Amtszeit: 8.5.2018 - 1.6.2020) durch seine große Schnauze und seine Unfähigkeit aufgefallen. Die erste Gesprächsrunde endete ergebnislos, weitere Verhandlungen sind nicht geplant.

Am 23. Oktober 2025 berief Trump seine „Homeland Security Task Force“ (HSTF) zu einem „roundtable“ ins Weiße Haus ein, um über den Stand der laufenden Drogenbekämpfung zu debattieren. Anwesend waren u. a. der Präsidentenberater für Innere Sicherheit Stephen Miller, die Justizministerin Pamela Jo „Pam“ Bondi, der Stellvertretende Innenminister Todd Wallace Blanche, die Heimatschutzministerin Kristi Lynn Noem, der Verteidigungsminister Peter Brian „Pete“ Hegseth, die Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard und der amtierende Direktor des FBI Kashyap Pramod „Kash“ Patel.[98] Da Trump den Erfolg seiner Regierung nicht zuletzt von dem Erfolg der Bekämpfung der (Drogen-)Kriminalität durch Entsendung der Nationalgarde in die amerikanischen Großstädte fest macht, ist er nun gezwungen, entsprechende Erfolge nachzuweisen. Dazu gehört auch Reduzierung des Drogenmarktes innerhalb der USA durch Unterbindung der Importe.

Zwar hat der Krieg USA-Venezuela noch nicht begonnen, aber der amerikanische Präsident und Baumeister plant schonmal seinen Trump-Triumph-Bogen für die Welthauptstadt Washington.

Quellen:



[1] Applebaum, Anne: Die Achse der Autokraten – Korruption, Kontrolle, Propaganda: Wie Diktatoren sich gegenseitig an der Macht halten, München, 2024, S. 53

[2] https://www.globalsecurity.org/military/world/venezuela/politics-2019.htm

[3] McMaster, H. R.: At War With Ourselves – My Tour of Duty in the Trump White House, New York, USA, 2024, S. 204/235

[4] Zit. n.: Bolton, John: Der Raum, in dem alles geschah – Aufzeichnungen des ehemaligen Sicherheitsberaters im Weißen Haus, Berlin, 2020, S. 303

[5] Bolton, John: Der Raum, in dem alles geschah – Aufzeichnungen des ehemaligen Sicherheitsberaters im Weißen Haus, Berlin, 2020, S. 313f

[6] https://www.dw.com/es/venezuela-bajo-presi%C3%B3n-militar-de-estados-unidos/a-73735963

[7] https://es.wikipedia.org/wiki/Fuerza_Armada_Nacional_Bolivariana (eigene Übersetzung)

[8] https://www.justice.gov/opa/page/file/1261721/dl

[9] https://www.wsj.com/articles/venezuelan-officials-suspected-of-turning-country-
into-global-cocaine-hub-1431977784

[10] https://www.axios.com/2025/05/06/trump-venezuela-gangs-tda-intel-memo

[11] https://www.nytimes.com/2025/05/20/us/politics/gabbard-intelligence-
venezuelans-tren-de-aragua-trump.html?smid=nytcore-ios-share&referringSource=articleShare

[12] https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_100960296/
krieg-der-usa-gegen-venezuela-jetzt-gibt-donald-trump-der-cia-gruenes-licht.html

[13] https://www.profil.at/ausland/der-praesident-seine-frau-ihre-neffen/400925099

[14] https://www.spiegel.de/ausland/venezuela-attacke-auf-mutmassliches-drogenboot-usa-
nehmen-offenbar-ueberlebende-fest-a-0cbc1b98-45e8-4156-86bc-6f0bdb266e78

[15] https://en.wikipedia.org/wiki/2025_United_States_military_strikes_against_alleged_drug_traffickers

[16] https://de.cibercuba.com/noticias/2025-01-13-u1-e199370-s27061-nid295363-maduro-
propone-invadir-puerto-rico-nuestra-agenda

[17] https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_100970938/
venezuela-maduro-appelliert-nach-neuen-us-drohungen-an-trump.html

[18] https://www.n-tv.de/politik/Trump-wirft-Kolumbiens-Praesident-Petro-
Drogenhandel-vor-article26106448.html

[19] https://www.bbc.com/news/articles/cd9k2w8ell0o

[20] https://www.n-tv.de/politik/USA-verhaengen-Sanktionen-gegen-Kolumbiens-
Praesidenten-article26118957.html

[21] https://www.fr.de/politik/trump-eskaliert-drogenkrieg-flugzeugtraeger-in-die-
karibik-entsandt-94004918.html

[22] https://www.srf.ch/news/international/mehrere-tote-pentagon-greift-erstmals-
im-pazifik-mutmassliches-drogenschiff-an

[23] https://www.nbcnews.com/politics/national-security/us-strikes-eighth-alleged-
drug-carrying-boat-time-pacific-ocean-rcna239218

[24] https://www.nytimes.com/2025/08/08/us/trump-military-drug-cartels.html

[25] https://www.fr.de/politik/kampf-gegen-kartelle-us-regierung-will-puerto-rico-zur-
militaerbasis-machen-verstaerkte-operation-zur-drogenbekaempfung-zr-93924929.html

[26] https://www.tagesschau.de/ausland/trump-venezuela-maduro-100.html

[27] https://www.bbc.com/news/articles/cn8xg1jve73o

[28] https://www.military.com/daily-news/investigations-and-features/2025/10/20/what-
us-forces-face-venezuela-puts-russian-armed-military-wartime-alert.html

[29] https://www.spiegel.de/ausland/venezuela-fuer-karibik-angriffe-zustaendiger-us-admiral
-alvin-holsey-tritt-ueberraschend-zurueck-a-dbce8543-20e3-47c5-881b-da621adb7114

[30] https://www.southcom.mil/News/PressReleases/Article/4323046/new-joint-task-
force-established-to-lead-southcom-counter-narcotics-operations/#:~:text=New%20Joint%20Task%20Force%20Established%20to%20
Lead%20SOUTHCOM%20Counter-Narcotics%20Operations,-FOR%20IMMEDIATE%20RELEASE&text=MIAMI%2C%20Fla.,efforts%20
across%20the%20Western%20Hemisphere

[31] https://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Southern_Command

[32] https://thehill.com/policy/defense/5559019-counter-narcotics-venezuela-trump/

[33] https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/cia-venezuela-100.html

[34] https://www.spiegel.de/ausland/venezuela-attacke-auf-mutmassliches-drogenboot-
usa-nehmen-offenbar-ueberlebende-fest-a-0cbc1b98-45e8-4156-86bc-6f0bdb266e78

[35] https://www.bbc.com/news/articles/c751l7gqx1no

[36] https://en.wikipedia.org/wiki/Special_Activities_Center

[37] https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/angriff-usa-schiff-karibik-100.html

[38] https://www.spiegel.de/ausland/venezuela-fuer-karibik-angriffe-zustaendiger-us-admiral-
alvin-holsey-tritt-ueberraschend-zurueck-a-dbce8543-20e3-47c5-881b-da621adb7114

[39] https://www.spiegel.de/ausland/venezuelas-verteidigungsminister-sieht-cia-aktionen-
zum-scheitern-verurteilt-a-03af8af7-1c82-4a80-babe-b475d2194eb1

[40] https://www.aljazeera.com/news/2025/8/26/us-warships-head-to-venezuela-fight-
against-cartels-or-imperial-ambition

[41] https://news.usni.org/2025/08/25/usni-news-fleet-and-marine-tracker-august-25-2025

[42] https://en.wikipedia.org/wiki/PHIBRON

[43] https://www.spiegel.de/ausland/venezuela-attacke-auf-mutmassliches-drogenboot-
usa-nehmen-offenbar-ueberlebende-fest-a-0cbc1b98-45e8-4156-86bc-6f0bdb266e78

[44] https://www.aljazeera.com/news/2025/8/26/us-warships-head-to-venezuela-fight-
against-cartels-or-imperial-ambition

[45] https://www.navalnews.com/naval-news/2025/03/battle-of-the-bam-an-inside-
look-at-early-red-sea-combat-operations/

[46] https://www.airlant.usff.navy.mil/cvn69/

[47] https://de.wikipedia.org/wiki/Carrier_Air_Wing_Eight

[48] https://de.wikipedia.org/wiki/Gerald_R._Ford_(Schiff)

[49] https://en.wikipedia.org/wiki/MV_Ocean_Trader

[50] https://www.armyrecognition.com/news/navy-news/2025/us-special-forces-
ghost-ship-mv-ocean-trader-appears-off-venezuelas-coast

[51] https://www.spiegel.de/ausland/venezuela-b-52-bomber-flogen-entlang-der-kueste-macht
demonstration-der-usa-a-be7fe23f-954b-4e3d-ae1d-fa073905a999

[52] https://www.fr.de/politik/bomber-ueber-venezuela-trump-streitet-
luftwaffeneinsatz-ab-zr-94003236.html

[53] https://www.merkur.de/politik/aus-hubschrauber-und-bomber-im-einsatz-us-spezialeinheiten
-weiten-ihre-mission-in-der-karibik-zr-93991712.html#google_vignette

[54] https://theaviationist.com/2025/09/06/us-f-35s-heading-to-puerto-rico/

[55] https://en.wikipedia.org/wiki/Mu%C3%B1iz_Air_National_Guard_Base

[56] https://taz.de/Anti-Drogen-Krieg-in-Lateinamerika/!6122466/

[57] https://www.fr.de/politik/neu-angriff-auf-drogen-schiff-trump-entflammt-
den-war-on-drugs-zr-93917127.html

[58] https://taz.de/Anti-Drogen-Krieg-in-Lateinamerika/!6122466/

[59] https://sgp.fas.org/crs/natsec/RS22357.pdf

[60] https://thehill.com/homenews/5535523-trump-armed-conflict-drug-cartels-caribbean/

[61] https://thehill.com/homenews/administration/5568471-congress-authorization-drug-smuggling/

[62] https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_100970938/
venezuela-maduro-appelliert-nach-neuen-us-drohungen-an-trump.html

[63] https://www.spiegel.de/ausland/karibik-erneut-sechs-tote-bei-us-angriff-auf-
mutmassliches-drogenboot-a-b6a44188-f27c-4396-9415-0bb4f21c0a3a

[64] https://www.nytimes.com/2025/09/20/us/politics/trump-venezuela-military-buildup.html

[65] https://www.theguardian.com/world/2025/aug/29/venezuela-gunboat-diplomacy-trump-maduro

[66] https://www.twz.com/air/10-f-35s-deploying-to-puerto-rico-as-part-of-growing-
counter-narcotics-mission-aimed-at-venezuela

[67] https://www.twz.com/air/10-f-35s-deploying-to-puerto-rico-as-part-of-growing-
counter-narcotics-mission-aimed-at-venezuela

[68] https://www.n-tv.de/politik/Trump-USA-haben-wieder-Boot-aus-Venezuela-
angegriffen-article26034612.html

[69] https://www.bbc.com/news/articles/cn8xg1jve73o

[70] https://en.wikipedia.org/wiki/2025_United_States_military_strikes_against_alleged_drug_traffickers

[71] https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/kolumbien-schiff-usa-100.html

[72] https://www.stern.de/politik/ausland/donald-trump--sechs-tote-bei-erneutem-
angriff-auf-drogen-schiff-36131698.html

[73] https://www.fr.de/politik/us-militaer-in-venezuela-trumps-truppen-sollen-
versehentlich-fischer-getoetet-haben-zr-93998746.html

[74] https://www.fr.de/politik/us-militaer-in-venezuela-trumps-truppen-sollen-
versehentlich-fischer-getoetet-haben-zr-93998746.html

[75] https://www.reuters.com/world/americas/us-military-strikes-suspected-drug-
vessel-pacific-2025-10-22/

[76] https://www.bbc.com/news/articles/cd9k2w8ell0o

[77] https://www.n-tv.de/politik/US-Kriegsschiffe-sorgen-fuer-Nervositaet-in-Venezuela-article25996048.html

[78] https://www.fr.de/politik/trump-eskaliert-drogenkrieg-flugzeugtraeger-in-die-
karibik-entsandt-94004918.html

[79] https://taz.de/Anti-Drogen-Krieg-in-Lateinamerika/!6122466/

[80] https://www.euractiv.com/news/madrid-denies-claims-of-plot-to-assassinate-maduro/

[81] https://amerika21.de/2017/08/182759/venezuela-festnahmen-paramacay

[82] https://www.globalsecurity.org/military/world/venezuela/politics-2019.htm

[83] https://edition.cnn.com/2025/09/05/politics/trump-weighs-strikes-targeting-cartels-inside-venezuela

[84] https://edition.cnn.com/2025/09/05/politics/trump-weighs-strikes-targeting-cartels-inside-venezuela

[85] https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/cia-venezuela-100.html

[86] https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_100960296/
krieg-der-usa-gegen-venezuela-jetzt-gibt-donald-trump-der-cia-gruenes-licht.html

[87] https://www.fr.de/politik/trump-eskaliert-drogenkrieg-flugzeugtraeger-in-die-
karibik-entsandt-94004918.html

[88] https://www.bits.de/public/articles/telepolis060403.htm

[89] https://www.globalsecurity.org/military/ops/balboa.htm

[90] https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_100960296/
krieg-der-usa-gegen-venezuela-jetzt-gibt-donald-trump-der-cia-gruenes-licht.html

[91] https://www.tagesschau.de/ausland/trump-venezuela-maduro-100.html

[92] https://www.tagesschau.de/ausland/trump-venezuela-maduro-100.html

[93] https://www.justice.gov/opa/page/file/1261721/dl

[94] https://www.theguardian.com/world/2025/aug/29/venezuela-gunboat-diplomacy-trump-maduro

[95] https://es.wikipedia.org/wiki/Infanter%C3%ADa_de_Marina_Bolivariana

[96] https://www.military.com/daily-news/investigations-and-features/2025/10/20/
what-us-forces-face-venezuela-puts-russian-armed-military-wartime-alert.html

[97] https://apnews.com/article/venezuela-estados-unidos-milicias-seguridad-
comunidades-c5848d54331ab4f2bd8558336d50e9ca

[98] https://www.foxnews.com/politics/trump-hosts-roundtable-efforts-thwart-cartels-
 human-trafficking-operations-inherited-disgrace